Nationalelf

Cacau nicht länger Integrationsbeauftragter des DFB

Trennung nach über vier Jahren

Cacau nicht länger Integrationsbeauftragter des DFB

Widmet sich seiner Arbeit in einer Sportagentur: Cacau.

Widmet sich seiner Arbeit in einer Sportagentur: Cacau. picture alliance

"Mir fallen nicht viele ehemalige Nationalspieler ein, die für eine Verbandsaufgabe so viel Zeit investiert und sich so leidenschaftlich auch für den Fußball an der Basis engagiert haben", wird Keller in der DFB-Mitteilung vom Mittwoch zitiert. "Ich habe stets Cacaus Meinungsstärke geschätzt, und der DFB hat sehr von seinem reichen persönlichen Erfahrungsschatz profitiert."

Cacau, der in der Bundesliga für den 1. FC Nürnberg und den VfB Stuttgart spielte, 2007 Deutscher Meister wurde und 23 Länderspiele absolvierte, hatte den Posten im Herbst 2016 übernommen und sagt im Rückblick: "Wir haben einiges bewegen können." Er werde sich "auch künftig zur Integration im und durch den Fußball öffentlich äußern, denn das Thema wird nicht an Bedeutung verlieren".

Cacaus neuer Job nicht mit Amt als Integrationsbeauftragter vereinbar

Grund für die Trennung ist, dass Cacau seit dem vergangenen Jahr als Teilhaber und Geschäftsführer der Sportagentur "NESS & Network" fungiert. "Diese Tätigkeit erlaubt jedoch gemäß der DFB-Satzung nicht die Fortsetzung seines Engagements als Integrationsbeauftragter", teilte der DFB mit.

Nach Verbandsangaben hat Cacau in seiner Amtszeit mehr als 200 Termine wahrgenommen, darunter auch welche mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit war auch das Engagement gegen Rassismus. Zuletzt hatte er als Schirmherr bei der Entwicklung des neuen DFB-Integrationskonzepts mitgewirkt.

Vor zwei Jahren hatte sich Cacau Kritik gefallen lassen müssen

2019 hatte Cacau allerdings auch Kritik ertragen müssen, als er über den Umgang mit rassistischen Rufen deutscher Anhänger bei einem Länderspiel gegen Serbien in Wolfsburg gesagt hatte: "Ich muss es nicht größer machen, als es ist."

Der DFB will die Arbeit des 39-Jährigen fortführen, teilte aber nicht mit, ob bereits ein Nachfolger gesucht wird. "Der Einsatz für gelebte Integration bleibt eine wichtige Aufgabe für unseren Verband", erklärte der für Qualifizierung und Anti-Diskriminierung zuständige DFB-Vizepräsident Günter Distelrath. "Mit Cacaus Abgang verlieren wir ein wichtiges Vorbild gelungener Integration, aber wir werden, wie im DFB-Masterplan festgelegt, nicht nachlassen, Vielfalt im und durch den Fußball voranzutreiben."

jpe

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