Amateure

Brian Petnga und Makkabi Berlin: Mutig, aber chancenlos

Beim 0:6 gegen Wolfsburg

Brian Petnga und Makkabi Berlin: Mutig, aber chancenlos

Im Duell mit dem Neu-Wolfsburger Joakim Maehle: Brian Petnga (rechts).

Im Duell mit dem Neu-Wolfsburger Joakim Maehle: Brian Petnga (rechts). IMAGO/Contrast

"Geiler Kicker, wa‘", sagte Wolfgang Sandhowe in jener lockeren, fast lässigen Art, die er an den Tag legt, wenn er gute Laune hat. Und das war am Sonntagabend der Fall. Nicht etwa wegen des 0:6, das seine Mannschaft, der TuS Makkabi Berlin gegen den VfL Wolfsburg erzielt hat, nein, da wäre zumindest ein Ehrentor schön gewesen. Vielmehr freute den Berliner Trainer, dass einer seiner Spieler sich besonders in Szene setzen konnte: Brian Petnga.

Der im Sommer vom Rostocker FC gekommene Außenbahnspieler ist schnell, trickreich - und könnte sicher mindestens eine Liga höher spielen. Das weiß auch sein Trainer Sandhowe. Und deshalb schätzt er sich glücklich, den Franzosen, der zuvor auch bei Rot-Weiß Erfurt gekickt hat, überhaupt verpflichtet zu haben. Doch Petnga wird sicherlich nicht ohne Perspektive zum Berliner Landespokalsieger gewechselt sein, immerhin ist der ebenso ambitioniert wie gut besetzt. Die Regionalliga solle es demnächst schon sein, heißt es im Verein - und diese Erwartungshaltung dämpft nicht einmal die Klatsche gegen die Wolfsburger.

Das Erlebnis im Vordergrund

Sicher, der Bundesligist war in allen Belangen überlegen, brauchte vielleicht 70, 80 Prozent seines Leistungsvermögens, um den Fünftligisten mühelos in Schach zu halten. Aber trotzdem gelangen immer wieder auch Offensivaktionen - meist initiiert durch Petnga oder dessen Pendant auf dem rechten Flügel Kanto Voahariniaina, kurz Bollo gerufen.

Ohnehin stand bei Makkabi das Erlebnis im Vordergrund. So hatten der Verein den Berliner Rapper Ben Salomo ins Stadion eingeladen, um ihn einen eigens für Makkabi komponierten Song in der Halbzeitpause performen zu lassen. Zudem waren zahlreiche Menschen aus der jüdischen Gemeinde Berlins anwesend, um zu demonstrieren: "Wir zeigen offen unseren Glauben". Das war leider nicht immer möglich, weshalb es umso wichtiger ist, gegen Hetze von außen vorzugehen. Ein Weg, den Makkabi Berlin auch neben dem Platz vorlebt. Selbst ohne einen Sieg darauf.

Michael Postl

Bilder zur Partie TuS Makkabi Berlin gegen VfL Wolfsburg