Der Wolfsburger Coach war nach dem Schlusspfiff gegen Havelse sichtlich erleichtert. "Wir haben nach den Niederlagen zuvor eine gute Reaktion gezeigt", freute sich der 39-Jährige, "schließlich standen wir vor dem Spiel schon ein bisschen mit dem Rücken zur Wand." Ob er Druck verspürt hat, gegen den TSV gewinnen zu müssen? "Nein, ich habe mich nicht unter Druck gesetzt, wir haben bei den Niederlagen gegen den Hamburger SV II und SV Meppen Lehrgeld bezahlt. Gewinnen will ich immer, da entsteht natürlich schon ein wenig persönlicher Druck."
Und weiter: "Aber nach den Niederlagen habe ich mich nicht verrückt machen lassen und normal weiter gearbeitet." Gegen Havelse waren die Wolfsburger über weite Strecken spielbestimmend, "so dass der Sieg auch in der Höhe verdient war", befand der Übungsleiter. "Verdient ja, aber vielleicht um ein oder zwei Tore zu hoch", meinte Havelses Coach Christian Benbennek.
Vor dem Spiel am Samstag habe man viel im Mannschaftskreis die Fehler der vorangegangenen Begegnungen analysiert, zudem in vielen Einzelgesprächen – auch mit Videoaufzeichnungen – auf persönliche Defizite aufmerksam gemacht. Brdaric: "Das werden wir mit den jungen Spielern öfter machen." Pablo Thiam, Sportlicher Leiter des VfL II, fordert Geduld mit den jungen Spielern, aber auch mit dem Trainer ein. "Wir haben uns für Thomas entschieden, erwarten nicht, das alles vom ersten Tag an gleich glatt läuft, und müssen einen langen Atem haben", so Thiam.
Brdaric stand übrigens in den letzten Tagen auf der Wunschliste von Zweitligist Erzgebirge Aue, der seinen Chefcoach Falko Götz in der vergangenen Woche gefeuert hat. Thiam: "Thomas hat mich sofort informiert, dass Aue ihn angesprochen hat. Aber er will hier seine Arbeit fortsetzen."
Dieter Kracht