Int. Fußball

Braunöder: "War schnell klar, dass ich bei Austria Wien bleiben will"

Mittelfeldspieler verlängerte bis 2025 in Wien

Braunöder: "Für mich war relativ schnell klar, dass ich bei Austria Wien bleiben will"

Hat bei Austria Wien eine erfolgreiche Saison gespielt: Matthias Braunöder.

Hat bei Austria Wien eine erfolgreiche Saison gespielt: Matthias Braunöder. IMAGO/Eibner Europa

Herr Braunöder, Sie haben Ihren Vertrag bis 2025 verlängert. Was hat den Ausschlag dafür gegeben?

Ich glaube einfach, dass der Weg bei der Austria in den letzten Monaten in die richtige Richtung gegangen ist. Wir sind international in den Playoffs zur Europa League dabei, und zudem ist Austria Wien mein Heimatverein. Ich spiele hier, seit ich neun Jahre alt bin, und deswegen war es gut, nochmal zu verlängern, ehe es dann hoffentlich in die große Fußballwelt geht.

Es gab bereits in diesem Sommer Interesse an Ihnen aus dem Ausland - auch aus der Bundesliga. Haben Sie ernsthaft daran gedacht, den Sprung ins Ausland jetzt schon zu machen?

Natürlich habe ich mich ein bisschen umgeschaut, was drumherum passiert. Aber für mich war relativ schnell klar, dass ich bei Austria Wien bleiben will.

Sie haben in der vergangenen Saison bei Austria ein kongeniales Duo auf der Doppelsechs mit Eric Martel gebildet, der aus dem Nachwuchs von RB Leipzig kam. Martel ist nun zum 1. FC Köln gewechselt. Wie sehr bedauern Sie seinen Abgang?

Natürlich bedaure ich es sehr, dass Eric weggegangen ist. Er war auch abseits des Platzes einer meiner besten Freunde in der Mannschaft. Aber so ist halt der Fußball. Ich wünsche Eric auf jeden Fall viel Glück in Köln, vielleicht sieht man sich ja mal wieder in einer Liga oder bei einem Verein.

Es herrscht eine Euphorie im Verein, das finde ich cool.

Matthias Braunöder

Wo liegen Ihre Präferenzen, was einen Wechsel ins Ausland angeht: Bundesliga, Premier League, La Liga oder Serie A?

Im Ernstfall würde ich es nehmen, wie es kommt. Aber ich glaube, dass die deutsche Bundesliga schon ein guter Schritt aus dem österreichischen Fußball heraus ist. Das haben schon viele Spieler vor mir gezeigt. Natürlich ist aber die Premier League ein Ziel von mir, sie ist einfach die größte und beste Liga.

Austria Wien war früher ein großer Klub in Österreich, zuletzt aber länger unter ferner liefen. Was bedeutet es für Sie, der seit seiner Kindheit in dem Klub spielt, mit der Austria auf Platz drei gelandet zu sein?

Natürlich bin ich stolz darauf, dass ich meine erste richtige Saison als Profi mit dem dritten Platz krönen konnte. Es herrscht eine Euphorie im Verein, das finde ich cool.

Was haben Sie sich persönlich für die neue Saison vorgenommen?

Als Mannschaft wollen wir wieder unter die Top sechs kommen. Ich will unserem Spiel noch mehr meinen Stempel aufdrücken und eine Führungsrolle übernehmen. Mit der Europa Conference League kommt zudem eine neue fußballerische Herausforderung auf mich zu, und dort will ich auch meine Leistung bringen und bestätigen, dass ich auch da mithalten kann.

Wir hoffen natürlich, dass wir den Erfolg der vergangenen Runde wiederholen können.

Matthias Braunöder

Wo sehen Sie für sich noch Verbesserungspotenzial?

Ich will mehr Scorerpunkte machen, vor allem mehr Tore erzielen. Aber als Box-to-Box-Spieler kann man sich in jeder Hinsicht noch verbessern.

Wie groß ist Ihr Optimismus, dass Austria den Vorjahres-Erfolg wiederholen oder gar überbieten kann?

Ich bin schon zuversichtlich, aber wir sollten realistisch sein und davon ausgehen, dass die neue Saison sehr schwer wird. Aber wir hoffen natürlich, dass wir den Erfolg der vergangenen Runde wiederholen können.

Konkurrenz für RB? "Salzburg ist über den anderen anzusiedeln"

Glauben Sie, dass es kurzfristig ein Team geben kann, das RB Salzburg den Titel streitig machen kann?

Ich glaube, das wird sehr schwer. Salzburg ist sowohl von der Mannschaft her als auch wirtschaftlich und wie sie als gesamter Verein dastehen über den anderen anzusiedeln. Aber wir probieren es natürlich, sie zu fordern.

Wäre Salzburg auch für Sie eine Option, wenn dort Interesse an Ihnen bestünde?

Ich würde schon gerne den Wechsel ins Ausland als nächsten Schritt gehen. Aber, so ehrlich muss man sein: RB Salzburg ist für junge Spieler eine Top-Adresse. Sie bringen jedes Jahr Spieler in alle große Ligen, wie etwa Erling Haaland oder auch zuvor Sadio Mané.

Interview: Andreas Hunzinger