An der Spitze der Weltrangliste, Rekordweltmeister, im 26-Mann-Kader ausschließlich Top-Stars. Wieder einmal ging die Seleçao als einer der Top-Favoriten in eine Weltmeisterschaft, seit 20 Jahren wartet Brasilien allerdings auf den sechsten Titel.
Zum Auftakt schickte Coach Tite neben Kapitän Neymar eine Reihe an Offensivkünstlern auf das Feld, im 4-3-3 durfte sich gegen Serbien das Angriffstrio um Raphinha, Richarlison und Vinicius Junior versuchen.
Überraschungen gab es durchaus auf der Gegenseite bei den Adlern um Trainer Dragan Stojkovic. Zwar stürmte Premier-League-Torgarant Mitrovic, 80-Millionen-Mann Vlahovic, Kostic und Jovic saßen aber beispielsweise nur auf der Bank.
Für Stojkovic stand die Defensive im Fokus, im 5-3-1-1 trat Serbien der brasilianischen Offensivpower entgegen - und das im ersten Durchgang mit Erfolg. Dreh- und Angelpunkt Neymar hatte permanent mehrere Beobachter und wurde zudem früh von Pavlovic gestempelt - sein Kreativspiel blieb auf der Strecke.
Gruppe G - 1. Spieltag
Nicht anders ging es der vorderen Dreierreihe, einzig Raphinha hatte nach einem schönen Doppelpass mit Lucas Paqueta einen am Ende recht harmlosen Abschluss - da war bereits über eine halbe Stunde gespielt (35.). 4:1 lautete die Torschussstatistik nach 45 Minuten pro Brasilien, das torlose Remis entsprach den Geschehnissen im ausverkauften Lusail Iconic Stadium.
Alex Sandros Gewaltschuss lässt Seleçao aufwachen - Richarlison traumhaft
Serbiens Gudelj verschlief den Beginn des zweiten Durchgangs und verschuldete um ein Haar einen Gegentreffer (46.), im Anschluss hielten die Adler aber wieder gut dagegen, Brasilien fiel weiter wenig ein. Die beste Chance für die Seleçao hatte bezeichnenderweise Linksverteidiger Alex Sandro, der mit seinem Gewaltschuss den Pfosten traf (60.).
Der Alu-Treffer war eine Art Wachmacher für die Tite-Elf, nur kurze Zeit später rappelte es erstmals im Tor der Serben: Neymar tankte sich durch den Strafraum, Milinkovic-Savic parierte noch stark gegen Vinicius Junior, dann aber staubte Richarlison eiskalt ab (63.).
Der Dosenöffner tat der brasilianischen Mannschaft gut - und allen voran dem Torschützen. Nur zehn Minuten nach dem 1:0 nahm der Angreifer der Spurs eine Außenrist-Flanke von Vinicius Junior halbhoch an und vollendete sie sehenswert volley per Seitfallzieher (73.).
Brasilien zaubert - Casemiro an den Querbalken
Was folgte, war ein brasilianisches Schaulaufen der Extraklasse, Serbien konnte nicht mehr mithalten und war dem Feuerwerk nahezu schutzlos ausgeliefert. Casemiro traf nur den Querbalken (81.), bis zum Schlusspfiff verhinderte Keeper Milinkovic-Savic außerdem mit einer Reihe an Paraden einen noch höheren Rückstand, es blieb beim 2:0 für das Team vom Zuckerhut. Einziger Wermutstropfen war das verletzungsbedingte Ausscheiden von Superstar Neymar.
Weiter geht es für beide Mannschaften dann am Montag. Während die Seleçao um 17 Uhr auf die Eidgenossen trifft und das Achtelfinale schon klarmachen kann, fordert Serbien sechs Stunden zuvor Kamerun heraus. Die Adler müssen dann dringend punkten, um bei ihrer dritten Teilnahme erstmals in die Runde der letzten 16 bei einer WM zu kommen.