WM

WM 2022: Bierhoff & Neuer kritisieren Vorgehen von FIFA & Katar

Entscheidung "unglücklich"

Bier und Binde: Bierhoff und Neuer kritisieren Vorgehen von FIFA und Katar

Klares Statement zur One-Love-Binde: Manuel Neuer (li.) auf der Pressekonferenz am Samstag.

Klares Statement zur One-Love-Binde: Manuel Neuer (li.) auf der Pressekonferenz am Samstag. picture alliance/dpa

Aus Katar berichtet Oliver Hartmann

"Ich kann die Entscheidung und vor allem den Zeitpunkt nicht nachvollziehen", sagte Nationalmannschafts-Direktor Bierhoff am Samstag auf der PK des DFB, "davor hatte man zuvor genug Zeit". Planbarkeit sei ein wichtiger Aspekt für anreisende Fans, so Bierhoff weiter, da sei die kurzfristige Entscheidung "etwas unglücklich und bringt Unruhe rein".

Kapitän Neuer bezog zum Thema ähnlich deutlich Stellung. "Die Kurzfristigkeit und Spontanität ist das, was den Fans nicht gefällt. In der Kommunikation wäre es besser gewesen, es von Anfang an zu sagen", so der 36-jährige Torhüter.

Für Unverständnis im DFB-Lager sorgte einmal mehr auch die FIFA, die in der Diskussion um die Spielführer-Binden am Samstag eine eigene Kampagne angekündigt hatte mit Botschaften, die die Kapitäne der Teams zur Schau tragen können. Dass damit gegen die One-Love-Binde, auf die sich etliche Verbände als Zeichen gegen Diskriminierung und für Menschenrechte verständigt hatten, verhindert werden soll, liegt auf der Hand. Auch deshalb lehnten Bierhoff und Neuer diesen FIFA-Vorstoß ab. "Natürlich ist die Kurzfristigkeit überraschend, es wirkt, als ob die FIFA keine klare Haltung hat", sagte Oliver Bierhoff. Er gehe davon aus, dass "wir die Binde tragen dürfen".

Noch deutlicher formulierte dies Neuer. Auf die Frage, ob er am Mittwoch gegen Japan die One-Love-Binde tragen werde, antwortete der Kapitän mit einem klaren "Ja".