BFC-Trainer René Rydlewicz veränderte seine Startelf nach dem 0:0 gegen Wacker Nordhausen in der Regionalliga Nordost auf zwei Positionen: Breustedt und Schulz begannen für Lambach und Rabiega (beide Bank).
Schalkes neuer Coach Domenico Tedesco bot bei seinem Debüt zwei externe Neuzugänge auf: Im 3-4-3-System gab Oczipka den Linksaußenverteidiger, Harit wurde auf der rechten offensiven Bahn eingesetzt. Höwedes, der erst in der Vorwoche als Kapitän abgesetzt wurde , fehlte hingegen angeschlagen komplett im Kader - obwohl mit Naldo (Zerrung) ein weiterer Innenverteidiger verletzt fehlte. Die Dreierkette bildeten Stambouli, Kehrer und Nastasic.
Der Bundesligist brauchte ein paar Sekunden, um sich in dieses Pokalspiel zu tasten, baute dann aber stetigen Druck auf. Schalke hatte zunächst die reifere Spielanlage und dominierte in der Anfangsviertelstunde. Bei diesem Einbahnstraßenfußball hatten Konoplyanka (10.) und Burgstaller (18.) gute Möglichkeiten zur Führung - Ersterer zielte aber knapp vorbei, Letzterer verstolperte aus der Nahdistanz.
Steinborn hat die Sensation auf dem Fuß
DFB-Pokal, 1. Runde
Dynamo wehrte sich derweil mit energischer Zweikampfführung und machte den ein oder anderen gegnerischen Angriff mit gut getimten Grätschen zunichte. Gegen den Ball wurde aus dem 4-4-2-System eine Sechserkette, weil die offensiven Außen Steiborn und Breustedt sich immer wieder nach hinten fallen ließen. In der Vorwärtsbewegung taten sich die Berliner anfangs noch schwer, wagten sich mit fortschreitender Spieldauer aber immer tiefer in die gegnerische Hälfte.
Während Schalke immer mehr den Faden verlor und spielerisch immer weniger zu Stande brachte, witterte der krasse Außenseiter seine Chance. Bevorzugt kam der BFC über die Flügel nach vorne. Vor allem die Achse auf rechts mit Rausch und Steinborn machte mächtig Betrieb. Also verbuchte Dynamo sogar die beste Chance im ersten Durchgang: Stambouli verlor die Kugel an der eigenen Strafraumgrenze. Steinborn übernahm, scheiterte aber frei vor dem glänzend reagierenden Fährmann (38.). Mit 0:0 ging es in die Pause.
Beide Keeper zeichnen sich aus
Schalkes Guido Burgstaller (l.) hatte gegen Berlins David Kamm Al-Azzawe (r.) einen schweren Stand. imago
Tedesco reagierte mit einem Wechsel zur Pause und brachte di Santo für den blassen Harit. Wirklich besser wurde es dadurch aber nicht. Stattdessen verpasste der Regionalligist erneut die Großchance zur Führung: Einen Cepni-Freistoß köpfte Kamm Al-Azzawe wuchtig aufs Tor, doch Fährmann rettete mit einer starken Parade (51.). Auf der anderen Seite tauchte Konoplyanka aussichtsreich im Strafraum auf, schoss aus 13 Meter aber drüber (53.).
Tedesco griff erneut ein und schickte Confed-Cup-Sieger und Vize-Kapitän Goretzka aufs Feld (55.). Kurz darauf hatte der Joker die S04-Führung auf dem Fuß, doch seinen Schuss aus acht Metern kratzte Keeper Hendl spektakulär noch an die Latte (58.). Dann rückte der andere Joker in den Fokus: Di Santo wurde erst aus sieben Metern geblockt und scheiterte dann aus acht Metern an der nächsten Hendl-Parade (65.). Wiederum auf der anderen Seite sauste ein Distanzknaller von Rausch nur knapp über den Querbalken (69.).
K.o. durch Konoplyanka
Diese Chancenschlagzahl konnten beide Mannschaften jedoch nicht halten. Fortan versandeten wieder viele Angriffsversuche im Mittelfeld. In der Schlussphase setzten die Gelsenkirchener dann aber doch noch den spielentscheidenden Punch: Goretzka steckte für Konoplyanka durch, der zentral an der Strafraumgrenze noch Kamm Al-Azzawe tunnelte und dann aus 15 Metern trocken zum 1:0 einschoss (78.). Von diesem Rückstand sollten sich die Berliner nicht mehr erholen. Kurz vor Schluss steckte der eingewechselte Meyer erneut gekonnt für Konoplyanka durch, der auf den 2:0-Endstand stellte (90.+1).
Damit zieht Schalke in die 2. Runde des DFB-Pokals ein, die am 20. August ausgelost und am 24./25. Oktober ausgetragen wird. Für beide Vereine geht es nun im Ligaspielbetrieb weiter: Der BFC Dynamo spielt am Sonntag (13.30 Uhr) in einem Berliner Derby zu Hause gegen die VSG Altglienicke. S04 startet tags zuvor am Samstag (18.30 Uhr) mit einem Heimspiel gegen RB Leipzig in die Bundesliga-Saison 2017/18.