Regionalliga

"Bedrohung, Pöbeleien, Lügen, Irreführungen": Aalen stellt Cheftrainer Wolf frei

Demirtas übernimmt bis zum Saisonende

"Bedrohung, Pöbeleien, Lügen, Irreführungen": Aalen stellt Cheftrainer Wolf frei

Uwe Wolf ist nicht mehr Trainer des VfR Aalen.

Uwe Wolf ist nicht mehr Trainer des VfR Aalen. imago images/Eibner

Wolf hatte den VfR im März 2021 übernommen und ins Tabellenmittelfeld geführt. Beim ehemaligen Zweitligisten erhoffte man sich durch die Verpflichtung des "leidenschaftlichen, emotionalen, akribischen Trainers", wie er damals angekündigt worden war, dass er "als Arbeiter voran geht und der ganzen Mannschaft, dem ganzen Team des VfR Aalen dies auch vorlebt".

Weniger als ein Jahr später ist von diesen Hoffnungen und Erwartungen nicht mehr viel übrig. Vielmehr trennt sich der VfR von seinem Cheftrainer mit einer ganzen Palette an Vorwürfen, die der Klub in der offiziellen Bekanntmachung bemerkenswert transparent darlegt.

Diese Entwicklung kann mit Trainer Uwe Wolf nicht mehr garantiert werden.

Mitteilung des VfR Aalen

Wolf werden demnach nicht nur "Bedrohung von Vereinsmitarbeitern, sechs laufende Verfahren bei der Regionalliga Südwest (u.a. hierzu Nötigung zur Falschaussage; sowie ein Disziplinarverfahren), mehrfache Missachtung klarer Anweisungen von Geschäftsleitung und Gremien" sowie "Pöbeleien (und Lügen) gegenüber Sponsoren" vorgeworfen. Er sei auch durch "vereinsschädigende Falschaussagen, Beleidigung von Präsidiumsmitgliedern schriftlich und mündlich" und durch "bewusste mediale Irreführung (z.B. geforderte Spielverlegung trotz Kenntnis der Corona-Regeln, die das zum damaligen Zeitpunkt nicht zugelassen haben)" aufgefallen.

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"Das Präsidium, die Geschäftsführung und der Aufsichtsrat des VfR Aalen achten stets auf eine positive Weiterentwicklung des Vereins, sowohl sportlich als auch dessen Wirkung in der Öffentlichkeit. Diese Entwicklung kann mit Trainer Uwe Wolf nicht mehr garantiert werden", heißt es abschließend in der Vereinsmitteilung.

Die Amtszeit Wolfs, der nach seiner aktiven Laufbahn (90 Bundesliga-Einsätze) zunächst in verschiedenen Funktionen bei der TSG Hoffenheim, beim TSV 1860 München, in Ingolstadt, Kassel und Burghausen gearbeitet hatte, ehe er nach Aalen kam, war von einigen negativen Vorkommnissen abseits des Platzes geprägt. Bereits im vergangenen Dezember hatte der Klub Äußerungen seines Cheftrainers scharf zurückgewiesen, nachdem dieser den Verein öffentlich kritisiert und sogar mit seinem Rücktritt gedroht hatte. Zuletzt forderte Wolf vehement die Verpflichtung eines Physiotherapeuten und machte später Schlagzeilen, weil er nach der 1:2-Niederlage gegen Balingen ein Mindestalter für Schiedsrichter forderte.

Ex-Bundesligaprofi Demirtas übernimmt vorerst

Wolfs Nachfolge tritt Christian Demirtas bis zum Saisonende an. Der 39-Jährige, der früher für Mainz und Karlsruhe in der 1. und 2. Liga aufgelaufen ist, war im Sommer 2019 zum Trainerstab des VfR gestoßen. Sein Assistent wird U-19-Cheftrainer Petar Kosturkov. In der Regionalliga Südwest steht der VfR momentan auf dem 10. Platz, sechs Punkte vor der Abstiegszone.

pau