WM

Beckenbauer erhielt 2006 dickes Honorar

OK-Chef hatte Zusatzvereinbarung mit Wettanbieter

Beckenbauer erhielt 2006 dickes Honorar

Es kehrt keine Ruhe ein: Franz Beckenbauer gerät erneut unter Druck.

Es kehrt keine Ruhe ein: Franz Beckenbauer gerät erneut unter Druck. Getty Images

Versteuert wurden die Beckenbauer-Millionen erst vier Jahre nachdem er das Geld kassiert hatte - Ende 2010. Dies geschah nach einer Betriebsprüfung des Finanzamtes Frankfurt/Main. Das bestätigte der Deutsche Fußball-Bund auf Spiegel-Anfrage. Der DFB zahlte für Beckenbauer im Dezember 2010 "1.160.500 Euro an Abzugssteuer". Im März 2011 habe Beckenbauer, so der DFB, das Geld erstattet.

In den Anlagen des Berichts findet sich demnach auch der vom DFB 2004 mit dem staatlichen Sportwettenanbieter Oddset geschlossene Sponsorenvertrag. Oddset wurde damit einer von sechs nationalen Förderern für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Insidern zufolge zahlte damals jeder nationale Förderer mehr zwölf Millionen Euro in die Kasse des WM-OK. Im Falle Oddset gab es aber offenbar eine Zusatzvereinbarung zugunsten von Beckenbauer. Diese sah vor, dass Beckenbauer von den dem WM-OK zugedachten Millionen einen erheblichen Teil abbekommen sollte.

Oddset zahlt an Beckenbauer

Wie der DFB auf Spiegel-Anfrage mitteilte, habe "Beckenbauer bestimmte Werbeleistungen für Oddset erbringen und hierfür eine Beteiligung an den Erlösen des DFB aus dem Vertrag erhalten".

Beckenbauer gerät damit knapp ein Jahr nach Bekanntwerden der Affäre um die WM 2006, das längst entzauberte Sommermärchen, immer mehr ins Zwielicht. Zuletzt ließen die Durchsuchung seines Anwesens in Salzburg und die offizielle Bekanntgabe der Schweizer Ermittlungen das Denkmal des damaligen OK-Chefs wackeln.

sid/tru