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Auslosung sorgt für Cup-Rendezvous mit der Vergangenheit

Kurios: Donaufeld-Präsident sitzt im Rapid-Präsidium

Auslosung sorgt für Cup-Rendezvous mit der Vergangenheit

Die Rapid-Führungskräfte Stefan Singer, Nurten Yilmaz und Steffen Hofmann.

Die Rapid-Führungskräfte Stefan Singer, Nurten Yilmaz und Steffen Hofmann. GEPA pictures

Titelverteidiger Sturm Graz kehrt gleich in der ersten Runde an den Ort seines Cup-Triumphes zurück - allerdings nicht in die Klagenfurter Wörthersee Arena, sondern nach Welzenegg, wo der SAK Klagenfurt zu Hause ist. Seit wenigen Wochen wird der Klub der Klagenfurter Slowenen von Ex-Nationalspieler Peter "Bum-Bum" Hrstic betreut, der im Finale am 30. April noch seinem Ex-Klub Rapid die Daumen gedrückt hat. Im Vorjahr unterlag der SAK in der ersten Cup-Runde dem Wiener Sport-Club 0:3, mit Sturm Graz ist es das erste Aufeinandertreffen in einem Bewerbsspiel, gegen Sturms zweite Mannschaft hätten die Kärntner mit 15:2-Siegen allerdings eine hochpositive Bilanz.

Gewissenskonflikt beim Donaufeld-Präsident

Der unterlegene Finalist Rapid Wien muss nur ein paar Kilometer über die Donau nach Floridsdorf zum SR Donaufeld. Nicht nur einige Donaufelder-Kicker werden den Rapidlern nach einem Testspiel im Jänner, das sie 6:0 gewonnen haben, bekannt vorkommen - Donaufeld-Präsident Stefan Singer ist seit vielen Jahren auch Mitglied im Rapid-Präsidium! Sorgt er gleich für eine veritable Krise in Hütteldorf?

Rekord-Cupsieger Austria Wien wird bei der Auslosung ebenfalls ein Déjà-vu-Erlebnis gehabt haben. Die Violetten müssen wie schon 2021 nach Spittal an der Drau. Von den Torschützen beim klaren 4:0-Sieg der Wiener sind noch "Aco" Jukic und "Mandi" Fischer an Bord.

ÖFB-Cup, 1. Runde - Auszug

Meister Red Bull Salzburg beginnt die Mission "Rückeroberung des ÖFB-Cups" im niederösterreichischen Ardagger. Für den NÖ-Meister, der bereits mit dem erstmaligen Aufstieg in die Regionalliga Ost Klubgeschichte geschrieben hat, ist es erst der zweite Cup-Auftritt, beim ersten musste man sich 2012 erst in der Verlängerung dem FC Dornbirn 2:3 geschlagen geben.

Debüt mit Kraft

Gleich bei seinem Cup-Debüt darf sich die SPG Silz/Mötz auf den Besuch des Bundesligisten Austria Lustenau freuen. "Das ist ein lässiges Los", war die erste Reaktion von Trainer Helmut Kraft. "Die Vorarlberger waren in der abgelaufenen Bundesliga-Saison ohne Frage die positive Überraschung. Für uns wird das eine tolle Aufgabe. Wo wir spielen, müssen wir in den nächsten Tagen erst festlegen." Die Vorarlberger werden beim Meister der Regionalliga Tirol auf der Hut sein müssen, Heli Kraft war bereits Vizemeister mit der SV Ried und hat sowohl Wacker Innsbruck, als auch den SC Wiener Neustadt erstklassig gemacht.

Für Gerald Scheiblehner, den Trainer von Bundesliga-Aufsteiger BW Linz, bedeutet das Cup-Los fast eine Heimkehr. Er muss nach Wallern, wo er 2009 seine aktive Karriere als Spieler beendet hat. Dort trifft er nicht nur auf die Bundesliga-erprobten Brüder Philipp und Felix Huspek, sondern u.a. auch auf Emmanuel Acheampong, den er vor einem Jahr noch in Linz unter seinen Fittichen hatte.

Wiedersehen

Ein Rendezvous mit seiner Vergangenheit wartet auch auf Herbert Gager, der mit seiner TWL Elektra den SKN St. Pölten empfängt, bei dem er 2014 für einige Monate Trainer war. Aber prominenten Besuch ist der Ex-Nationalspieler ja aus dem Vorjahr gewöhnt, als er auf dem Raxplatz in Wien-Favoriten Besuch von Miroslav Klose und dem SCR Altach hatte.

Gagers Kumpel Thomas Flögel bekommt es bei seinem Pflichtspiel-Debüt mit dem Kremser SC mit Zweitligist SKU Amstetten zu tun. Peter Stöger, der mit beiden bei der Austria gespielt hat, führt seine erste Dienstreise als Sportdirektor der Admira zum ASK Klagenfurt. Für die Klagenfurter ist es der erste Cup-Auftritt seit 1948! Damals haben sie die Wiener Austria sensationell in die Verlängerung gezwungen, wo sie sich mit 2:3 geschlagen geben mussten. Im Burgenland-Derby zwischen Parndorf und Draßburg haben die Gäste aus der Ostliga nach fünf vergeblichen Anläufen gegen Wiener Neustadt (0:3), Gleisdorf (0:4), den FAC (0:3), Treibach (0:1) und Horn (0:3) wohl die beste Chance auf den ersten Cup-Sieg - oder zumindest das Tor.

Horst Hötsch

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