"Es war eine sehr disziplinierte Leistung durch die wir das zu Null verdient haben, dank harter Arbeit und Teamwork. Das war die Basis für einen wichtigen Sieg. Aber wir wissen sehr wohl, dass es erst Halbzeit ist", meinte der deutsche Trainer nach der Partie bei "DAZN" nüchtern.
Atletico-Defensive "härteste Herausforderung"
Im weiteren Verlauf seiner Analyse bemerkte man allerdings zwei Dinge. Zum einen, wie sehr sein Team gegen den Tabellenführer der Primera Division den Spielplan für die Partie befolgt hatte. Und zum anderen, wie stolz der ehemalige Pariser, Dortmunder und Mainzer auf diese Tatsache nach nur wenigen Wochen in seiner Amtszeit war. Man habe Atletico "in ihrer Hälfte dominieren" wollen, so der 47-Jährige. Dazu "keine frühen Fehler im Aufbau machen und nur auf den letzten 20 Metern Risiken eingehen" sowie "immer vorbereitet auf ihre schnellen Konter sein" wollen. All diese Herausforderungen bestand sein Team, sieht man einmal von wenigen Minuten zu Beginn der Partie ab.
Besonders stolz machte Tuchel dabei die Qualität des Gegners. "Es ist eine härtesten Herausforderungen, eine Defensive wie Atletico zu öffnen." Dies aber sei seinen Spielern gelungen, weil diese wie vorher geplant "die Intensität hoch gehalten und sie nie richtig atmen und kontern haben lassen. Genau das haben wir sehr gut gemacht. Fantastisches Resultat, fantastisches Tor, hochverdient", konstatierte er.
Girouds Kunstschuss und Mourinhos Rekord
Apropos Tor. Der einzige Treffer in Bukarest von Weltmeister Olivier Giroud war höchst sehenswert, ein platzierter Fallrückzieher als Aufsetzer ins linke Eck, der aber erst für um mehrere Minuten verspäteten Jubel sorgte, da das deutsche Referee-Gespann um Hauptschiedsrichter Felix Brych zunächst eine Abseitsstellung des Franzosen erkannt hatte. Doch nach mehrminütigem VAR-Check zählte das Tor, da mit Mario Hermoso ein Spanier - und nicht Mason Mount, wie wohl zunächst vermutet - die "Vorlage" zu Giroud gegeben hatte.
"Ich habe beim Tor nicht nachgedacht, ob ich im Abseits stehe. Ich war nur fokussiert darauf, den Ball beim Fallrückzieher zu treffen und habe mich gefreut, als ich ihn ins Netz fliegen sah. Mason hat gesagt, er hat ihn nicht berührt. Gut für die Mannschaft, gut für mich", freute sich 34-Jährige bei "BT Sport" über seinen Treffer sowie die ordentliche Ausgangsposition für das Rückspiel am 17. März.
Der Nebeneffekt der erneuten Partie ohne Gegentor war, dass Chelsea auch nach acht Partien unter Tuchel erst bei zwei Gegentreffern liegt. Nur ein Blues-Trainer war in der Klubgeschichte nach acht Spielen noch effektiver in Sachen Defensive als Tuchel: José Mourinho, unter dem die Londoner nur ein Tor in seinen ersten acht Partien kassiert hatten.
