"Kämpferisch eine Eins, fußballerisch eine Drei, Gesamtnote Zwei – Versetzung nicht gefährdet. Doch Letzteres trifft auf uns leider nicht zu." Uwe Erkenbrecher, Trainer des VfR Neumünster, hatte am Samstag eine interessante Analyse parat. Mit dem Unentschieden bei der Bundesliga-Reserve von Hannover 96 stoppten die Neumünsteraner ihren Negativlauf mit zuvor drei Niederlagen in Folge. Erkenbrecher wusste nur zu genau, dass vor seinem jungen Team aber noch ein richtig weiter Weg liegt. "Wir schaffen es einfach noch nicht, Konstanz in unsere spielerische Leistung zu bringen", bilanzierte der 59-Jährige.
Der VfR-Coach hatte im Vorfeld angekündigt, seiner "Lieblingsmannschaft in der Regionalliga Nord" (Erkenbrecher) das Fußballspielen einverleiben zu wollen. Und tatsächlich schafften es die mit einem hohen körperlichen Aufwand agierenden Mittelholsteiner, die Kreise der Hannoveraner dahingehend einzuengen, dass diese kein Feuerwerk abbrennen konnten. Und wenn sich doch einmal eine Chance ergeben hatte, war auf Neumünsters Torhüter Springer Verlass. "Überragend" kommentierte der Übungsleiter die Vorstellung seines vier-, fünfmal glänzend reagierenden Schlussmanns.
Nur einmal war der 22-Jährige zu bezwingen – vom Elfmeterpunkt. Genau diese Szene ärgerte den VfR-Trainer. "Das war zu 99 Prozent kein Strafstoß", meinte Erkenbrecher nach der Begegnung, "denn Ljubisa Gavric grätscht parallel zu Mike Steven Bähre, um eine Hereingabe zu verhindern." Aber hätte Gavric kurz vor der Torauslinie überhaupt grätschen müssen? "Ja", sagte der Übungsleiter knapp, "anders hätte er in diesem Duell keine Chance gehabt."