Football

Wird Kyler Murray zum neuen Headliner auf der NFL-Bühne?

Quarterback der Arizona Cardinals zaubert ganz groß auf

Atemberaubend: Wird Murray zum neuen Headliner auf der NFL-Bühne?

Der Zauberer nahe des Grand Canyon: Kyler Murray lässt die Fans der Cardinals nach nur einer Show träumen. 

Der Zauberer nahe des Grand Canyon: Kyler Murray lässt die Fans der Cardinals nach nur einer Show träumen.  Getty Images

Der an der Texas Tech University äußerst erfolgreiche Kliff Kingsbury ist 2019 mit großen Vorschusslorbeeren als Headcoach zu den Arizona Cardinals gekommen und hat seine offensiven wie auch Fähigkeiten insgesamt angedeutet - mehr aber nicht. Mit einer Bilanz von 5:10 und 8:8 in seinen ersten beiden NFL-Jahren sind die Play-offs jeweils klar verpasst worden.

Nun aber könnte der Knoten geplatzt sein, wenngleich erst ein Spiel in der neuen Spielzeit überstanden worden ist. Doch genau dieses eine Spiel hat den Cardinals-Fans das Träumen gelehrt und den neutralen Football-Anhängern die Augen teils übergehen lassen ...

Arizona Cardinals - Vereinsdaten
Arizona Cardinals

Gründungsdatum

01.01.1898

Vereinsfarben

Rot, schwarz, weiß

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National Football League - 1. Spieltag
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Chandler hoch fünf

Mit 38:13 hat das aus Glendale, Arizona stammende Team niemand Geringeres als die Tennessee Titans überrollt - und dabei in allen Belangen überragt. Zunächst einmal auch auf der defensiven Seite des Balles: Zwar gelangen dem gegnerischen Quarterback Ryan Tannehill zwei Total Touchdowns, der Rest war aber zum Vergessen. Eine Interception und gleich zwei Fumbles gingen aufs Konto des Titans-Spielmachers, der zudem sechs Sacks einstecken musste - fünf allein vom überragenden Pass Rusher Chandler Jones.

Darüber hinaus wurden Tennessees Laufwunder Derrick Henry quasi Stöcke in die Speichen geworfen, die Walzmaschine der letzten beiden NFL-Jahre kam am Ende nur auf 58 Yards Raumgewinn.

Magier Murray

Was allerdings besonders über die Grenzen des Grand Canyon States hinaus Schlagzeilen machte, war Kyler Murray. Der gerade einmal 24-jährige Quarterback, der sich 2019 trotz eines bereits feststehenden Baseball-Draft-Picks noch gegen diesen Sport und für den American Football entschieden hatte und schließlich als First-Overall-Pick damals von den Cardinals gezogen worden war, zauberte über den gesamten Spielverlauf ganz groß auf. Vier Touchdown-Pässe, ein Touchdown-Rush und 289 Yards bei nur einer Interception waren eine Hausnummer der Extraklasse. Zumal Murray bei vielen seiner Aktionen die gegnerischen Abwehrspieler schier zur Weißglut trieb mit frechen Haken, wendigen Lösemanövern oder unglaublichen Würfen, die auch noch perfekt ankamen, aus unmöglichen Lagen.

"Junge, er hat das Spiel gewonnen", freute sich hinterher etwa sein Top-Receiver DeAndre Hopkins. "Er hatte fünf Touchdowns - und er hatte sich auf dieses Spiel vorbereitet, fünf Touchdowns zu haben. Und es wundert mich nicht. Ich habe das von ihm erwartet, weil ich gesehen hab, wie intensiv er sich vorbereitet hat." Zudem motivierte der Top-Quarterback das ganze Team, weiter so zu spielen.

Das soll natürlich im besten Fall dazu führen, in der brachial schweren NFC West mit Seahawks, Rams und 49ers (allesamt in Week 1 erfolgreich) am Ende als Sieger hervorzugehen und auch in den Play-offs mehr als nur mitzuspielen. Dass Arizona hier nach diesem Start von vielen US-Medien direkt mit in den Verlosungstopf geworfen wird, überrascht doch etwas - hatten hier doch viele Experten den Cardinals wenig Chancen eingeräumt. Wide Receiver Christian Kirk hatte noch eine Botschaft für diese Meinungsmacher parat: "Wir alle hören davon ... doch wir hören nicht drauf. Wie wollen einfach unser Ding machen und großartig spielen." Das haben die Cards definitiv.

mag