Ladehemmung im Saisonendspurt: Villa-Stürmer Gabriel Agbonlahor. imago
0:2 bei Manchester City, 1:2 gegen Tottenham - nach nur einem Punkt aus den vergangenen vier Spielen war der Vorsprung schnell aufgebraucht. Aston Villa musste den FC Arsenal wieder vorbeiziehen lassen. Noch trennt nur die Tordifferenz die beiden Teams, doch die Tendenz spricht eindeutig gegen die Schützlinge von Martin O'Neill. Zudem haben es die kommenden Aufgaben für Villa in sich: Auswärtsspiele beim FC Liverpool und Manchester United stehen auf dem Programm! Diese beiden Partien werden zeigen, ob Villa in der Premier League schon ganz oben mitspielen kann.
Zweifel daran sind angebracht. Zuletzt wurde deutlich, dass sich die kraftraubende Spielweise der Villans langsam aber sicher bemerkbar macht. Dem Kader fehlen in der Breite die Alternativen. Zu sehr ist der Erfolg von einzelnen Spielern abhängig. Jung-Nationalspieler Gabriel Agbonlahor (elf Saisontore) hat seit Mitte Dezember nur zweimal getroffen. Am Sonntag wurde der 22-Jährige von den eigenen Fans ausgepfiffen. "Die Leute vergessen derzeit einfach, wie viele Tore ich schon erzielt habe", kommentierte der Angreifer. Sein Trainer wurde deutlicher: "Ich bin sehr enttäuscht darüber. Gabby hat Fantastisches für diesen Klub geleistet, und da behandelt man ihn nicht auf diese Art und Weise."
O'Neill geriet zuletzt selbst in die Kritik. Seine Maßnahme, im UEFA-Cup-Rückspiel bei ZSKA Moskau fast alle Stammspieler zu schonen, um Kräfte für den Kampf um die Champions-League-Qualifikation zu sparen, ging mächtig nach hinten los. Die Atmosphäre im Team nahm dadurch einigen Schaden.
Seinen Optimismus hat O'Neill dennoch nicht verloren: "Im November haben wir in sechs Tagen zwei Spiele verloren und blieben danach 13-mal in Folge ungeschlagen." Die anstehenden Aufgaben an der Anfield Road und im Old Trafford dürften für das drittbeste Auswärtsteam der Liga wegweisend werden.
