Champions League

Arsenal feiert Raya - Conceicao wirft Arteta Beleidigung vor

Gunners überstehen hitziges Achtelfinale

Arsenals unerwarteter Matchwinner - Conceicao wirft Arteta Beleidigung vor

Elfmeterheld: David Raya (li.) lässt sich nach seiner entscheidenden zweiten Parade gegen Porto von Martin Ödegaard & Co. feiern.

Elfmeterheld: David Raya (li.) lässt sich nach seiner entscheidenden zweiten Parade gegen Porto von Martin Ödegaard & Co. feiern. IMAGO/Pro Sports Images

Als der FC Porto 2020 zum Auftakt der Champions-League-Gruppenphase bei Manchester City mit 1:3 verlor, hatte sich Trainer Sergio Conceicao im Anschluss bitter über das Verhalten von Pep Guardiola beklagt. Der Katalane - der das später alles von sich wies - habe Druck auf den Schiedsrichter ausgeübt, zudem übel über Portugal gesprochen, Conceicaos Heimatland. Am Dienstagabend kamen diese Erinnerungen bei diesem offenbar wieder hoch.

Nachdem Porto das hitzige Achtelfinale beim FC Arsenal mit 2:4 im Elfmeterschießen verloren hatte, schien der Coach der Gäste Mikel Arteta den Handschlag zu verweigern. Später erklärte er: "Während des Spiels hat er in Richtung der Bank meine Familie auf Spanisch beleidigt. Ich weiß nicht, ob das was mit spanischen Trainern zu tun hat."

Arteta wollte dazu auf seiner Pressekonferenz keinen Kommentar abgeben, gegenüber englischen Medien ließ der Klub jedoch verlauten, dass man Conceicaos Darstellung vehement widerspreche. Schon nach dem Hinspiel hatte der ehemalige portugiesische Nationalspieler mit seinem Spielfazit ("Sie wollten spielen, wir wollten gewinnen") für Unmut in London gesorgt.

Auch dass Conceicao das Resultat vom Dienstag als "ungerecht" bezeichnete, musste man nicht so sehen. In einem chancenarmen Duell hatten die Gunners das 0:1 aus dem ersten Aufeinandertreffen nicht unverdient ausgeglichen - und im Elfmeterschießen schlicht die besseren Nerven und den besseren Torwart.

Die ersten Monate bei Arsenal waren für Raya nicht einfach

David Raya schlüpfte mit seinen beiden Paraden in eine Rolle, für die er im Arsenal-Trikot bislang nicht besetzt worden war: die des Matchwinners. Der 28-jährige Spanier war im Sommer vom FC Brentford ausgeliehen worden, obwohl Stammkeeper Aaron Ramsdale in der Vizemeister-Saison alles andere als enttäuscht hatte. Nach anfänglicher Arbeitsteilung, die beiden sichtlich nicht guttat und die Frage aufwarf, ob Arteta mit der Verpflichtung nicht eher ein Problem geschaffen statt gelöst hatte, ist Raya inzwischen die unumstrittene Nummer eins und präsentiert sich zunehmend auch so.

"David hatte zu Beginn ein paar schwierige Momente", erinnerte sich Arteta am Dienstagabend. "Mit seiner unglaublichen Persönlichkeit und seinem Ehrgeiz hat er sich behauptet und wurde am Ende belohnt." Unmittelbar vor dem Elfmeterschießen war Raya noch einmal akribisch auf Portos Schützen vorbereitet worden, und auch sonst hatte Artetas Trainerteam nichts dem Zufall überlassen.

"Wir haben alles durchgeplant, das Szenario Verlängerung, die Wechsel, wie die Spieler essen und trinken müssen und so weiter. Aber am Ende musst du es im Spiel hinbekommen", sagte Arteta und verriet: "Im Training haben übrigens einige von ihnen gestern verschossen. Aber heute nicht." Und als Raya schließlich auch gegen Galeno pariert hatte, war Ramsdale einer der ersten Gratulanten.

jpe

Bilder zur Partie Arsenal gegen Porto