Granit Xhaka hat aufwühlende Tage hinter sich. Am Sonntag wurde der Arsenal-Kapitän bei seiner Auswechslung im Spiel gegen Crystal Palace (2:2) von den eigenen Fans ausgebuht und beleidigte sie daraufhin; noch am Abend bekam er zuhause Besuch von drei Teamkollegen, die ihn aufrichten wollten. Unai Emery sprach seitdem mehrmals mit ihm. "Er ist am Boden zerstört und traurig", berichtete der Trainer der Gunners am Dienstag.
Bleibt Xhaka Kapitän? Emery meidet eine klare Antwort
Zum Ligapokal-Achtelfinale beim FC Liverpool am Mittwoch (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de und im Stream bei DAZN) nimmt Emery Xhaka nicht mit, doch das ist keine Strafmaßnahme. Auch Pierre-Emerick Aubameyang oder David Luiz werden nicht nach Anfield reisen, und auch die Reds werden eine bessere B-Elf ins Rennen schicken mit Torhüter Caoimhin Kelleher, der 20-jährigen Nummer drei.
Ob sich Xhakas Verhältnis zu den Arsenal-Fans noch einmal normalisiert, ist seit dem Eklat vom Sonntag fraglicher denn je. Mancher TV-Experte und viele Anhänger sind der Meinung, der Ex-Gladbacher dürfe die Binde nie mehr tragen. Emery positionierte sich dazu bislang nicht eindeutig. Xhaka ("Die Mannschaft respektiert ihn") wisse, dass er sich falsch verhalten hat, fühle sich sehr schlecht, erklärte der Spanier nur. Immerhin: "Wir haben ihm empfohlen, sich zu entschuldigen."
Ausgerechnet Özil könnte in Anfield die Binde tragen
Offen ließ Emery auch, wer Arsenal gegen Liverpool aufs Feld führen wird. Als Kandidaten nannte er ausgerechnet sein zweites großes Sorgenkind, Mesut Özil, der bei Teilen der Anhängerschaft ebenfalls nur noch wenig Kredit hat, seit dem 24. September, dem Ligapokal-Auftaktspiel gegen Nottingham Forest (5:0), nicht mehr für Arsenal gespielt hat - und gerade froh sein kann, wenn er überhaupt für das B-Team infrage kommt. Zuletzt fehlte er Woche für Woche im Kader.
Er habe mit Özil diesen Morgen "ein sehr gutes Gespräch" geführt, sagte Emery am Dienstag, "er gehört morgen zur Mannschaft". Er fordert "Konstanz" und eine "positive Einstellung" von seiner Nummer 10. "Wir brauchen seine Hilfe auf dem Platz." Zumindest wenn die Stammspieler mal eine Pause brauchen.
