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Antisemitische Äußerungen: CFC-"Vize" Cakir gesperrt

Nach Auftritt in ARD-Reportage

Antisemitische Äußerungen: CFC-Hertha-"Vize" Cakir für zwei Jahre gesperrt

Im Fall Ergün Cakir hat der Berliner Fußball-Verband nun ein Urteil gefällt.

Im Fall Ergün Cakir hat der Berliner Fußball-Verband nun ein Urteil gefällt. IMAGO/Beautiful Sports

Im November 2022 wurde die U 19 des TuS Makkabi Berlin während des Bezirksliga-Gastspiels beim CFC Hertha 06 Opfer antisemitischer Beleidigungen. Der Fall hatte damals bundesweit für Aufsehen gesorgt, weil die ARD-Reportage "Judenhass auf Deutschlands Sportplätzen" ihn einer breiten Öffentlichkeit nahebrachte. 

Die Äußerungen, die Ergün Cakir, Vorsitzender des Charlottenburger FC Hertha 06, darin tätigte, brockten selbigem ein Sportgerichtsverfahren ein. Nach zwei mündlichen Verhandlungen wurde Cakir nun von Juni 2023 bis 2025 für alle Ämter innerhalb des Berliner Fußball-Verbandes gesperrt und darf sich in diesem Zeitraum auch während der Spiele seines Vereins nicht auf den jeweiligen Sportanlagen aufhalten. Cakir wurde darüber hinaus eine Geldstrafe in Höhe von 1.000 Euro auferlegt.

In den geahndeten Interviewpassagen hatte Cakir das Verhalten zweier Spieler seines Vereins verteidigt, die nach den antisemitischen Entgleisungen vom BFV-Sportgericht mit einem zweijährigen Ausschluss aus dem Verband sanktioniert worden waren.

Maßnahmenkatalog nicht umgesetzt

Dass der CFC Hertha 06 auch einen vom Verband geforderten Maßnahmenkatalog nicht umsetzte, wurde ebenso strafverschärfend berücksichtigt, wie der Umstand, "dass der Beschuldigte während keinem der beiden Verhandlungstermine ernsthafte Einsicht zeigte und insbesondere an einer Täter-Opfer-Umkehr festhielt", heißt es in einer Pressemeldung des Verbands. Und weiter: "Auch der Verein CFC Hertha 06 ließ leider in der Sportgerichtsverhandlung nicht erkennen, dass die Absicht besteht, antisemitischen Tendenzen im Verein entgegenzuwirken."

"Das Urteil ist als klares Signal zu werten, dass Antisemitismus im Berliner Fußball-Verband nicht toleriert wird und eindeutige Konsequenzen nach sich zieht", so BFV-Präsident Bernd Schultz: Gegen das Urteil kann innerhalb von 14 Tagen Berufung eingelegt werden.

jam