Int. Fußball

Antic bleibt im Amt

Serbien: Drastische Gehaltskürzung

Antic bleibt im Amt

Bei den Fans beliebt, im Verband umstritten: Serbiens Nationaltrainer Radomir Antic.

Bei den Fans beliebt, im Verband umstritten: Serbiens Nationaltrainer Radomir Antic. imago

"Nach langen Beratungen und reiflicher Überlegung haben wir uns dazu entschieden, Antic trotz einer belasteten Arbeitsatmosphäre, ausgelöst durch einen Streit zwischen Trainer und Verband, bis zur EM 2012 auf seinem Posten zu belassen", erklärte der Präsident des serbischen Verbandes FSS, Tomislav Karadzic, am Donnerstag.

In den vergangenen Wochen stand Antic auf der Kippe, so hatte der Verband bereits Gespräche mit anderen Kandidaten geführt. Unter anderem mit Milovan Rajevac, der bei der WM mit Ghana für Furore gesorgt hatte und auf seinem Weg Serbien in der Gruppe hinter sich gelassen hatte. Allerdings hatten die Verantwortlichen dabei immer auch die Schließung eines Kompromisses mit Antic im Hinterkopf gehabt, so Karadzic.

Nachdem Antic einer drastischen Gehaltskürzung zugestimmt hatte, fiel letztlich die Entscheidung zugunsten des amtierenden Trainers. Dafür sprach auch, dass die Installierung eines neuen Coaches ohne Insiderwissen über die Mannschaft so kurz vor der EM-Qualifikation ein gehöriges Risiko bedeutet hätte. "Es sind viele harte Worte gefallen. Aber Antic bleibt, weil wir sein Gehalt kürzen konnten, und er immer noch der beste Mann für den Job ist", sagte Karadzic.

Mit Antic hatte Serbien die deutsche Nationalmannschaft bei der WM-Vorrunde in Südafrika mit 1:0 bezwungen, verpasste dann aber den Einzug ins Achtelfinale. Laut Karadzic sind dem Verband durch das Vorrunden-Aus rund 7,8 Millionen Euro entgangen, weswegen nun Einsparungen in sämtlichen Bereichen notwendig seine.

Antic, der wegen eines "Fehlverhaltens" im letzten WM-Vorrunden-Spiel gegen Australien (1:2) von der FIFA für vier Pflichtspiele gesperrt worden war, soll nun unabhängig von Resultaten bis zur EM 2012 Trainer der serbischen Nationalmannschaft bleiben. Die Sperre Antics, die er sich wegen harscher Schiedsrichter-Kritik eingehandelt hatte, sieht der Verband als großen Nachteil an. "Aber wir trauen seinem Urteil, dass sein Team in der Lage sein wird, ihn in den ersten vier Spielen zu ersetzen", blickt Karadzic dennoch optimistisch in die Zukunft.