Int. Fußball

Kanadas Verbandspräsident Nick Bontis kündigt Rücktritt an

Frauen- und Männernationalteams hatten gegen Bontis protestiert

Anhaltende Proteste: Kanadas Verbandspräsident kündigt Rücktritt an

Kündigte seinen Rücktritt an: Kanadas Verbandspräsident Nick Bontis.

Kündigte seinen Rücktritt an: Kanadas Verbandspräsident Nick Bontis. IMAGO/ZUMA Press

Laut kanadischen Medienberichten hatten zuletzt 13 Präsidenten von Provinzverbänden in einem Brief die Demission von Nick Bontis gefordert. Der 53-Jährige, seit 2020 Verbandschef und seit 2012 Vorstandsmitglied, war zuletzt heftig in die Kritik geraten.

So hatten zum Beispiel Kanadas Nationalspielerinnen immer wieder gestrichene Mittel, ausstehende Bezahlungen und eine Ungleichbehandlung im Vergleich zum Männer-Team beklagt und sogar einen möglichen Streik angekündigt.

Frauen- wie Männerteams protestieren

Im SheBelieves-Cup trat der Olympiasieger nur "unter Protest" an, wie Kapitänin Christine Sinclair betonte. In der Begegnung gegen die USA trugen die Spielerinnen beim Abspielen der Nationalhymnen lila T-Shirts mit der Aufschrift "Es reicht".

Kanadas Frauennationalmannschaft kniet geschlossen vor dem Spiel am Boden, auf dem Rücken ihrer Protest-Shirts steht "We stand on guard for all".

Die Protestaktion der Frauen-Nationalmannschaft vor dem Spiel gegen die USA. IMAGO/USA TODAY Network

Die Männer-Nationalmannschaft um Bayern Münchens Alphonso Davies war ein halbes Jahr vor der WM in Katar zu einem geplanten Testspiel gegen Panama aus Protest sogar nicht angetreten. Das Verhältnis zum Verband sei seit Jahren angespannt, Bemühungen für eine stärkere Professionalisierung und eine höhere Beteiligung an Prämien würden stocken, hatten die Spieler damals ihre Entscheidung begründet.

"Ich erkenne, dass dieser Moment Veränderungen benötigt", sagte Bontis in einer Stellungnahme. Er betonte, dass er ein "großer Befürworter" der Angleichung der Wettkampfbedingungen für die Auswahlspielerinnen im Vergleich zu den Männern sei, "aber leider werde ich den Verband nicht führen, wenn dies geschieht". Er glaube
an einen "historischen Tarifvertrag" im Verband, der wegweisend für zahlreiche andere Mitglieder des Weltverbandes FIFA sein werde.

kmx, dpa