Champions League

Leipzig: Angelino spielt und relativiert Guardiola-Aussage

Marsch verspricht angstlosen Auftritt von RB Leipzig

Angelino spielt - und relativiert Aussage zu Guardiola

Den Ball und ManCity fest im Blick: Leipzigs Angelino.

Den Ball und ManCity fest im Blick: Leipzigs Angelino. imago images/Picture Point LE

Mit der Ankunft in Manchester waren am Dienstag bei Jesse Marsch und den Leipziger Profis auch der Optimismus zurückgekehrt. Der neue RB-Coach, der am Samstag nach der 1:4-Heimpleite gegen den FC Bayern wie seine Spieler verständlicherweise einen geknickten Eindruck hinterließ, präsentierte sich bei der Pressekonferenz im Etihad Stadion von Manchester City wieder selbstbewusst und angriffslustig.

"Es ist eine schwierige Aufgabe für uns, aber als Gruppe sind wir sehr begeistert für solch eine Herausforderung", sagte der US-Amerikaner und versprach für das Duell am Mittwoch beim Vorjahres-Finalisten: "Wir sind bereit für ein solch großes Spiel. Wir haben auch viel Qualität und werden angstlos sein." Freilich ändert dies nichts an der Ausgangsposition: Die Leipziger gehen als Außenseiter ins Rennen gegen den englischen Meister, der in der vergangenen Saison von seinen 13 Champions-League-Spielen elf gewann und nur das denkwürdige Finale gegen den FC Chelsea mit 0:1 verloren hatte.

Wir haben einen ganz klaren Matchplan und müssen diesen gut umsetzen, hoffentlich anders als gegen die Bayern.

Jesse Marsch

Marsch hat mit seinem Trainer- und Scoutingteam sowohl dieses Match als auch die vier bisherigen Ligaspiele von ManCity in der laufenden Saison analysiert. "Wir wissen ganz genau, was die Aufgabe ist. Wir haben einen ganz klaren Matchplan und müssen diesen gut umsetzen, hoffentlich anders als gegen die Bayern", sagte Marsch und fügte an: "Wir müssen in den richtigen Momenten intensiv sein, aber in den richtigen Momenten auch Geduld haben." Eben diese Balance fehlte am Samstag gegen die Bayern, vor allem zu Beginn der zweiten Halbzeit.“

Die Frage, ob er es in Manchester wie Finalsieger Chelsea mit einer Dreierreihe in der Abwehr anstatt der bislang praktizierten Viererkette probieren wird, lies Marsch unbeantwortet. Allerdings legte er sich fest, dass Linksverteidiger Angelino an ehemaliger Wirkungsstätte von Beginn an auflaufen darf: "Angel spielt morgen." Der Spanier war schon als 16-Jähriger von La Coruna zu den Citizens gewechselt, wurde aber in Manchester nie wirklich glücklich.

Er hat nicht mich gekillt, sondern mein Selbstvertrauen.

Angelino über Pep Guardiola

"Ich hätte nie gedacht, dass ich mal in einem anderen Trikot in diesem Stadion spielen würde", sagte er am Dienstag. Für Manchester bestritt er insgesamt lediglich 15 Pflichtspiele. Auch unter Pep Guardiola verbesserte sich seine Situation nicht, weshalb er auf seinen Landsmann nicht allzu gut zu sprechen ist. Seine im Frühling getätigte Äußerung, Guardiola habe ihn gekillt, relativierte Angelino allerdings nun bei der Rückkehr: "Er hat nicht mich gekillt, sondern mein Selbstvertrauen", sagte er mit dem Hinweis auf seine geringen Spielanteile.

In Leipzig wurde er auf Anhieb Stammspieler und im Sommer nach eineinhalb Leihjahren für 18 Millionen Euro fest verpflichtet. "Angelino hat viele Qualitäten", bekräftigte Marsch, "er ist ein Angreif-Abwehrspieler". Unter Ex-Coach Julian Nagelsmann durfte der Spanier seine Angriffslust vor einer Dreierreihe ausleben, Marsch fordert indes mehr Verteidigungsarbeit ein: "Wir haben im Sommer viel gesprochen, er muss ein richtig guter Abwehrspieler sein."

Erster Schritt zur Trendwende?

Vier Stunden vor Marsch hatte auch Guardiola zu den Medienvertretern gesprochen und dabei gewarnt, RB angesichts des Liga-Fehlstarts zu unterschätzen: „Sie haben eine starke Philosophie und junge Spieler, die dynamisch sind, körperlich und stark. Sie machen einen Schritt nach dem anderen.» In Leipzig wären sie heilfroh, wenn der erste Schritt zur Trendwende gelingen würde.

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Oliver Hartmann

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