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Al-Ittihad erzwingt Spielabsage in der Champions League

Statuen eines Militärgenerals waren "schuld"

Al-Ittihad erzwingt Spielabsage in der Champions League

Verwirrung und Enttäuschung: Spieler von Sepahan FC verlassen den Rasen.

Verwirrung und Enttäuschung: Spieler von Sepahan FC verlassen den Rasen. AFP via Getty Images

Das erste Champions-League-Tor von Karim Benzema in der asiatischen Ausgabe wäre ohnehin nicht gefallen, der Ballon-d'Or-Gewinner ist aktuell angeschlagen. Doch auch N'golo Kanté und seine anderen Teamkollegen von Al-Ittihad aus dem saudi-arabischen Dschidda traten beim iranischen Klub Sepahan FC am Montagabend nicht an. Der Grund könnte kurioser kaum sein.

Im Naghsh-e-Jahan Stadium, Sepahans Spielstätte, waren Statuen von Qasem Soleimani aufgestellt, dem durch einen US-Drohnenangriff im Irak getöteten General der Revolutionsgarden. Für Al-Ittihad inakzeptabel. Die Gäste weigerten sich schlicht, ihr erstes Auswärtsspiel dieser Champions-League-Saison zu bestreiten.

Nach einem Streit bleibt Al-Ittihad in den Katakomben - Spannungen seit Jahren

Dabei soll es angeblich gar nicht um die Statuen an sich gegangen sein. "Ihre Anwesenheit ist völlig irrelevant", ließ sich ein Offizieller des saudi-arabischen Meisters zitieren. Wobei es Al-Ittihad schon darum ging, sie entfernen zu lassen. "Wir haben sie darum gebeten", so der Offizielle, "aber das haben sie nicht getan." Anschließend sei es zu einem Streit gekommen, in dessen Folge der Benzema-Klub in den Katakomben blieb.

Der asiatische Fußballverband gab schließlich die Mitteilung heraus, dass die Partie wegen "unerwarteter und unvorhergesehener Umstände" abgesagt wurde. Rund 60.000 Zuschauer schauten in die Röhre. Mohammed Reza Saket, der Geschäftsführer von Sepahan, kündigte anschließend an, sich "sofort bei der AFC zu beschweren". Fortsetzung folgt.

Zwischen Saudi-Arabien und dem Iran hatte es zuletzt jahrelang diplomatische Spannungen gegeben. Am 19. September - Al-Nassr um Cristiano Ronaldo traf in Teheran auf Persepolis - war ein saudi-arabischer Klub das erste Mal seit Jahren wieder im Iran angetreten.

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