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Aiwu im Interview: "Musste schnell selbstständig und erwachsen werden"

Innenverteidiger im Gespräch

Aiwu im Interview: "Musste schnell selbstständig und erwachsen werden"

Ist sehr zufrieden: Emanuel Aiwu.

Ist sehr zufrieden: Emanuel Aiwu. GEPA pictures

kicker: Wie kam ihre Leidenschaft zum Fußball?

Emanuel Aiwu: Ich bin in Innsbruck aufgewachsen und meine Mutter hat gesagt, dass ich ein aktives Kind gewesen sei. Wir sind dann nach St.Pölten gezogen wegen meines Vaters und meine Mutter hat mich dann beim SKN St.Pölten angemeldet mit fünf oder sechs Jahren. Es hat mir viel Spaß gemacht. Nach der Schule hab' ich immer im Hof mit anderen Fußball gespielt und bin dabei geblieben. Fußball war und ist meine große Leidenschaft.

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Sie sind in der Defensive nicht mehr wegzudenken. War eine Position in der Offensive nie ein Thema?

Ich habe in der Verteidigung angefangen. Dann bin ich auf die Sechser- und Achterposition gekommen, was mir persönlich sehr gefallen hat. In der U 15 und U 16 der Admira war ich im zentralen defensiven Mittelfeld. Im ersten Jahr der U 18 wurde ich in der Innenverteidigung eingesetzt. Das hat mir Spaß gemacht, der Trainer hat mich dort aufgestellt und seither bin ich auf dieser Position geblieben.

Mit 13 Jahren ging es über St.Pölten zur Admira. Was konnten sie aus dieser Zeit mitnehmen?

Ich bin der Admira sehr dankbar, sie haben mir die ersten Schritte zum Profifußball ermöglicht. Ich habe mich als Spieler dort gut weiterentwickelt, auch persönlich. Ich bin mit 13 ins Internat gekommen und habe schnell gelernt, mit älteren Spielern zurecht zu kommen. Mit 16 bin ich mit meinem damaligen besten Freund, der auch bei der Admira gespielt hat, in meine erste eigene Wohnung gezogen. Ich musste schnell selbstständig und erwachsen werden. Die Matura habe ich dann auch noch abgeschlossen, meiner Mama und mir zuliebe. Ich bin früh zu den Profis gekommen, habe viel gefehlt in der Schule, aber ich habe es durchgezogen.

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Ihr Talent wurde früh erkannt, 2020 gab es ein Angebot aus Salzburg, der Verein hat aber abgelehnt. Wie waren Ihre Gefühle damals?

Am Anfang war ich in erster Linie enttäuscht, dass es mit dem Transfer nicht geklappt hat. Aber die Enttäuschung hat sich schnell gelegt, ich war auch nicht wütend oder Ähnliches. Ich habe das schnell abgehakt und weiter an mir gearbeitet. Man kann es sowieso nicht ändern und ich habe mir gedacht, es wird sich schon eine andere Tür öffnen.

Diese Tür hat sich dann ein Jahr später geöffnet mit dem Wechsel zu Rapid.

Das ist richtig. Nach der vergangenen Spielzeit hab' ich mich persönlich bereit gefühlt, den nächsten Schritt in meiner Karriere machen zu wollen. Die Verantwortlichen der Admira wussten Bescheid und dann kam die Anfrage von Rapid. Die Gespräche waren sehr positiv. Der Plan, den sie mir vorgestellt haben, hat mich absolut überzeugt. Das gesamte Umfeld hat gepasst und Rapid ist für mich ein sehr guter nächster Schritt in meiner Karriere.

Wie würden sie Ihre erste Saison mit Rapid bilanzieren?

Im Großen und Ganzen bin ich persönlich sehr zufrieden. Ich durfte viele Spiele für Rapid bislang absolvieren und bin dem Verein und dem Trainer sehr dankbar für das Vertrauen, das sie mir entgegenbringen. Mannschaftstechnisch haben wir uns vielleicht mehr vorgestellt, aber dafür haben wir zu viele Punkte liegen gelassen. Das nächste Spiel gegen den WAC wird wichtig für uns und ich hoffe, dass wir den dritten Platz erreichen.

Für mich wäre es ein Traum, einmal dieses Trikot zu tragen.

Emanuel Aiwu verrät seinen Lieblingsverein

Ein spannender Dreikampf steht bevor am letzten Spieltag um den dritten Platz. Wie sehen Sie diesen Kampf?

Für den neutralen Zuseher und Fußballfan ist das natürlich sehr gut. Ich persönlich kann nur sagen, wir schauen nicht auf die anderen Mannschaften, sondern konzentrieren uns nur auf uns selbst. Unser Ziel sind drei Punkte und ich hoffe, wir können unseren tollen Rapid-Fans noch einen Sieg schenken und diesen dritten Platz.

Auch der ÖFB hat Ihr Talent erkannt und Sie haben alle Jugendnationalteams bis zur U 21 durchlaufen. Der nächste Schritt wäre das A-Team.

Natürlich ist es ein weiteres Ziel in meiner Karriere, in die Nationalmannschaft zu kommen, also ins A-Team. Ich werde immer Gas geben, weiter performen und an mir arbeiten. Danach werden wir sehen, ob es für eine Einberufung reichen wird. Ich kann nur das beeinflussen, was ich beeinflussen kann.

In welcher Liga würden Sie einmal spielen wollen und warum?

Ich denke, dass einige Ligen ihren Reiz haben, sei es die deutsche, italienische, spanische oder französische. Für mich persönlich ist die Premier League aber aktuell die attraktivste, weil schwierigste. Jedes Team hat eine enorm hohe Qualität. Das Tempo und die Intensität sind sehr hoch. Wir haben es selbst gemerkt, als wir gegen West Ham gespielt haben, welch hohes Tempo gespielt wird. Mein Lieblingsverein ist Manchester City und Lieblingsspieler Yaya Toure, durch ihn bin ich Fan geworden. Für mich wäre es ein Traum, einmal dieses Trikot zu tragen.

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