U-21-EM

Adeyemi: "Ich musste mich zügeln"

Keine weitere Absprache zwischen Di Salvo und Nagelsmann

Adeyemi: "Ich musste mich zügeln"

Licht und Schatten mit der U 21 in Bulgarien: Karim Adeyemi.

Licht und Schatten mit der U 21 in Bulgarien: Karim Adeyemi. Getty Images

Aus Sofia berichtet kicker-Reporter Michael Pfeifer

Seine Lust aufs Spiel und sein Engagement waren unverkennbar. Gleich die erste deutsche Abschlussaktion ging aufs Konto von Karim Adeyemi, der durchaus einige gute Dribblingaktionen hatte, Torchancen einleitete und sich auch selbst welche erarbeitete.

Die Vollendung und Abrundung einer engagierten Leistung aber blieb dem Dortmunder versagt, den hauptsächlichen Zweck, endlich mal wieder satte Spielpraxis zu sammeln, sah der 21-Jährgie allerdings erfüllt. "Auf jeden Fall, auch wenn es nicht perfekt war, darüber brauchen wir nicht reden", erkannte Adeyemi selbstkritisch, "aber von der Mannschaft war es ein ordentlicher Auftritt, es war nicht einfach, gegen eine schwierige Mannschaft auswärts zu spielen, aber am Ende haben wir sehr verdient gewonnen. Ich wollte der Mannschaft helfen, das habe ich auch ganz okay gemacht."

Ziel war, dass er mal 90 Minuten durchspielt.

Antonio Di Salvo

Das sah auch sein Trainer so. "Ziel war, dass er mal 90 Minuten durchspielt, am Ende waren die Mannschaft wie das Trainerteam mit ihm zufrieden, weil er viel gearbeitet hat und alles aus sich rausgeholt hat", resümierte Antonio Di Salvo, "dass nicht alles gelingt, war mir bewusst, weil man den Schalter dann doch nicht so einfach umlegen kann. Aber er hat sich im Laufe des Spiels gesteigert, wie die Mannschaft auch. Er hatte auch gute Aktionen, die zu Torchancen geführt haben und auch selbst eine ganz große, die er leider nicht reinmacht. Ich bin mit ihm zufrieden, vor allem, weil er sich super integriert hat und die U 21 angenommen hat."

Spiele der deutschen U 21

Mehrfach scheiterte Adeyemi aussichtsreich am bulgarischen Torhüter Plamen Andreev, bei seiner besten Gelegenheit hatte er versucht, den herausgeeilten Schlussmann mit einem gefühlvollen Heber zu überwinden, setzte den Ball aber nicht hoch genug an.

"Das war schade, es war eigentlich eine gute Aktion, aber am Schluss habe ich mich etwas verschätzt, wäre schön gewesen, wenn der reingegangen wäre", ärgerte sich Adeyemi, der damit noch mehr Selbstvertrauen hätte tanken können. "Wir haben auch nach dem Rückstand nicht gezweifelt, wir haben einen guten Kampfgeist und glauben an uns und wussten, dass wir nur eine Situation brauchen, um zurückzukommen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann unsere Qualität gezeigt."

Karim Adeyemi

Will beim BVB wieder angreifen: Stürmer Karim Adeyemi. picture alliance / GES/Edith Geuppert

Mit einer gesunden Grundaggressivität war er ins Spiel gegangen und schon nach 15 Minuten in ein Gerangel mit Stanislav Shopov verwickelt worden, der insgesamt schwache Schiedsrichter Nathan Verboomen hatte beide früh verwarnt. Fortan musste Adeyemi seine Emotionen wohl dosieren. "Ja, ich musste mich zügeln", gestand der Dribbler, "ich war auch nicht immer zufrieden mit den Schiedsrichterentscheidungen, das war wirklich kein gutes Spiel von ihm. Aber am Schluss habe ich versucht, nicht noch Gelb-Rot zu sehen, das habe ich geschafft."

Nächster Step: Mehr Spielzeit und Tore beim BVB

Als nächsten Step hat sich Adeyemi mehr Spielzeit und Tore beim BVB vorgenommen, "genau das habe ich vor". "Aber man darf nicht vergessen, dass in Dortmund die Konkurrenzsituation noch mal eine andere ist", ordnet Di Salvo auch im Hinblick auf seinen dreifachen Torschützen Youssoufa Moukoko die Verhältnisse im Klub ein.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage für die beiden Dortmunder bis zur nächsten Länderspielpause entwickelt und ob sich einer wieder Richtung A-Mannschaft anbieten kann. Pläne oder Absprachen über die weitere Zukunft gibt es nicht zwischen den DFB-Trainern. "Wir haben nur über diese Maßnahme gesprochen, über nichts anderes", erklärte Di Salvo, vor allem über Adeyemi, "er sollte sich zeigen und mal 90 Minuten spielen, jetzt hoffe ich, dass er auch im Verein wieder mehr zum Spielen kommt. Wie die Situation im November sein wird, weiß ich nicht. Darüber habe ich weder mit Kaim gesprochen noch mit Julian noch mit dem BVB."

Di Salvo

Di Salvo erklärt: Darum läuft's für Moukoko in der U 21

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