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Abschied unter Tränen: Payet verlässt Marseille - und wird emotional

Offensivspieler will Karriere fortsetzen

Abschied unter Tränen: Payet verlässt Marseille - und wird emotional

Schluss nach insgesamt acht Jahren Marseille: Dimitri Payet.

Schluss nach insgesamt acht Jahren Marseille: Dimitri Payet. AFP via Getty Images

Sogar der ansonsten so distanzierte OM-Präsident Pablo Longoria legte den Arm auf die Schulter von Dimitri Payet. Mitten in einer Antwort auf eine Journalisten-Frage war der 36-Jährige am Freitagmittag in Tränen ausgebrochen, hatte kein Wort mehr herausbekommen. "Ich möchte weiter Fußball spielen, ich komme aus einer schwierigen Saison mit sehr wenig Spielzeit", brachte er noch über die Lippen. Dann war erstmal lange Pause. Payet stellte das Mikrofon nach unten, das Taschentuch war wichtiger.

Wenige Momente zuvor hatte der neben ihm sitzende Longoria erklärt: "Das ist kein einfacher Moment. Wir haben diese Pressekonferenz einberufen, um mitzuteilen, dass wir entschieden haben, das Abenteuer mit Dimitri Payet nicht fortzusetzen." Das offizielle Ende von Payets zweiter "Amtszeit" bei OM. Bereits von 2013 bis 2015 spielte er für Marseille, 2017 hatte er sich von West Ham United in die französische Hafenstadt zurückgestreikt - es war eine Liebesbeziehung zwischen einem für Skandale bekannten Profi und einem für Skandale bekannten Klub.

Rückkehr steht bereits im Raum

Die Liaison hatte in der vergangenen Saison einige Risse erhalten. Der Offensivspieler war unter Trainer Igor Tudor plötzlich nur noch Joker, nachdem er zuvor der Lieblingsschüler von dessen Vorgänger Jorge Sampaoli gewesen war. 2021/22 hatte Payet unter dem Argentinier seinen zweiten Frühling erlebt und 22 direkte Torbeteiligungen gesammelt - 2022/23 waren es nur noch sieben. Obwohl Tudor nach der Saison seinen Rücktritt erklärt hatte und durch Marcelino ersetzt worden war, gibt es nun keine Zukunft mehr für Payet als OM-Profi - trotz eines eigentlich noch bis 2024 laufenden Vertrags.

Das sei das Ergebnis von "wochenlangen Gesprächen" gewesen, verkündete Longoria. Es sei aber kein Abschied auf Dauer, "sondern ein 'Bis Bald'", stellte der Präsident - selbst nur ein Jahr älter als Payet - der Vereins-Ikone in Aussicht. "Die Türen des Vereins bleiben für dich immer offen und ich wünsche dir das Beste für die nächste Etappe deiner Karriere." Payet kündigte an, das Angebot annehmen zu wollen. "Mein Karriereende wird der Moment sein, an dem ich hierher zurückkehren werde."

Der Verein habe ihm auch ein Angebot unterbreitet, direkt auf eine andere Funktion umzuschulen. Payet aber betonte, seine Laufbahn noch fortsetzen zu wollen - sagte aber nicht, wo. "Es wird hart werden", stellte er in Aussicht - und fügte vielsagend hinzu: "Aber ich habe Lust zu spielen und einfach die Freude auf dem Platz wiederzufinden."

mib

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