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"Unsere Einnahmen werden gleich null sein": MSK Zilina ist insolvent

Slowakei: Corona-Krise brachte das Fass zum Überlaufen

"Unsere Einnahmen werden gleich null sein": Zilina ist insolvent

Es stehen große Veränderungen an: Zilinas Trainer Jaroslav Kentos.

Es stehen große Veränderungen an: Zilinas Trainer Jaroslav Kentos. imago images

Zilina hat sich in den vergangenen Jahren als einer der Top-Klubs der Slowakei etabliert und auch zahlreiche bekannte Spieler hervorgebracht. Marek Mintal, Stanislav Sestak, Peter Pekarik, Milan Skriniar oder der Gladbacher Laszlo Benes sind nur ein paar bekannte Akteure, die über den siebenmaligen slowakischen Meister ihre Karriere forciert haben.

"Die Finanzstrategie des Vereins basiert auf Transfereinnahmen", erklärt der Erstligist in einem auf seiner Website veröffentlichen Schreiben und beschreibt zugleich auch die schwierige Lage, in der sich der Klub befindet: "Das Budget hängt völlig von der Transferperiode im Sommer ab - und unsere Einnahmen im kommenden Sommer werden gleich null sein."

Spieler und Klub uneins

Aus diesem Grund müsse gespart werden. Und der größte Posten seien nunmal die Spielergehälter. Deshalb hatte der Verein seine Profis kontaktiert und diese darum gebeten, auf Gehalt zu verzichten, "um die anderen Klubangestellten weiterhin beschäftigen zu können". Allerdings hätten die Profis angekündigt, sich in den Verhandlungen von einem Vertreter der Spielergewerkschaft vertreten lassen zu wollen.

Zilina wertet dies ob der aktuellen Krise als "unfair" und "existenzbedrohend" für den Klub. Daher habe sich der Verein dazu entschieden, seine Profis, vor allem jenen mit besser dotierten Verträgen, darüber zu informieren, dass man sich von ihnen trennen werde. Das hat aber auch zur Folge, dass betroffene Spieler den Klub in der kommenden Wechselperiode ablösefrei verlassen können.

"Teure" Profis sollen gehen, junge Spieler bleiben

Um das alles auf rechtlich einwandfreie Füße zu stellen, wurde ein "Liquidator", das slowakische Pendant eines Insolvenzverwalters, beauftragt. Dieser soll sich ab dem 1. April um die weitere Abwicklung kümmern und dabei unter anderem Vereinsvermögen bewerten, zugleich aber auch neue Verträge mit jungen Spielern aushandeln.

Sportlich will Zilina auf jeden Fall weitermachen. Das machte der Verein deutlich: "Ein insolventer Verein kann nach slowakischer Rechtslage seine Geschäfte weiterhin ausüben, einschließlich der Fortsetzung nationaler und internationaler Wettbewerbe".

Der Betrieb soll erhalten bleiben

Zilina beendete die Hautrunde der slowakischen ersten Liga auf dem zweiten Tabellenplatz mit zehn Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Slovan Bratislava und sieben Zählern Vorsprung auf Dunajska Streda. In der Slowakei wird nach der Hauptrunde noch eine Meisterrunde gespielt, die weitere zehn Spieltage dauert. Diese ist ob der Corona-Pandemie derzeit aber auf unbestimmte Zeit ausgesetzt.

drm

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