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Titel, Fön, Nürnberg
Gestatten, Sir Alexander Champman, Ferguson, genannt Alex - oder schottisch: Alec. An Silvester 2016 vor exakt 75 Jahren wurde er in Glasgow geboren und wurde bei Manchester United zur Legende und einem der erfolgreichsten Trainer aller Zeiten. Bilder einer Karriere... picture alliance/imago
Nach den ersten Trainerstation East Stirnlingshire (1974) und St. Mirren (1974-1978) feierte Ferguson, der als Profi in Schottland bei sechs Klubs gespielt und immerhin 170 Tore erzielt hatte, beim FC Aberdeen große Erfolge. In Zeiten der Dominanz der Glasgower Topklubs Celtic und Rangers kaum noch vorstellbar: Ferguson wurde mit Aberdeen dreimal Meister und viermal Pokalsieger - der größte Triumph: 1983 holten die Schotten durch einen 2:1-Finalsieg gegen Real Madrid den Europapokal der Pokalsieger. picture alliance
Nach dem tragischen Tod von Jock Stein - die schottische Trainerlegende verstarb am 10. September 1985 im Stadion, nachdem Schottland das Play-off für die WM 1986 gegen Australien gewonnen hatte - betreute Ferguson die Nationalmannschaft bei der WM-Endrunde in Mexiko. Es blieb ein kurzes Intermezzo. Nach dem Vorrunden-Aus (u.a. in einer Gruppe mit Deutschland) trat Ferguson zurück. picture alliance
Und dann rief Manchester United. Die Red Devils hatten gerade Trainer Ron Atkinson entlassen, waren Vorletzter und warteten seit 1967 vergeblich auf den Meistertitel. Am 6. November 1986 trat Ferguson seinen Dienst bei ManUnited an. Es ahnte sicher niemand, dass er fast 27 Jahre bleiben und mit United 38 Trophäen holen würde, darunter 13 Meisterschaften, fünf FA Cups und zweimal die Champions League. imago
Davon, dass von Beginn an alles auf die späteren Glanzzeiten hindeutete, konnte allerdings keine Rede sein. Die ersten beiden Spielzeiten liefen so la la. Als United in der Saison 1989/90 eine Durststrecke von sechs Pleiten und zwei Remis hinlegte, forderten Journalisten und Fans Fergusons Entlassung. Diese soll angeblich nur durch einen 1:0-Erfolg gegen Nottingham Forest in der 3. Runde des FA Cups abgewendet worden sein. picture alliance
Manchester United holte im Finale gegen Crystal Palace schließlich sogar den FA Cup und damit die erste Trophäe der Ferguson-Ära. Für viele der Wendepunkt. Ob sich der Schotte heutzutage drei Jahre im Amt gehalten hätte? picture alliance
1992 führte Ferguson ManUnited zum Gewinn des Europapokals der Pokalsieger. Der langersehnten Meisterschaft rannte der Klub aber zunächst weiter vergeblich hinterher. Am 27. November 1992 verpflichten die Red Devils den Franzosen Eric Cantona. Das "fehlende Puzzlestück" nannte Ferguson ihn später. 1992/93 (die erste Saison der neu eingeführten Premier League) wird Manchester Meister - und beendet damit eine 26-jährige Durststrecke. Ferguson wird Trainer des Jahres. picture alliance
Dass der Beginn von Uniteds Erfolgsserie mit dem Neu-Einführung der Premier League zusammenfiel und dem damit verbundenen warmen Geldregen für die Liga, traf sich für die Red Devils natürlich gut. Fergusons Team kam richtig ins Rollen. 1993/94 und 1995/96 ging das Double aus Meisterschaft und FA Cup nach Manchester. picture alliance
Der vorläufige Höhepunkt der Ferguson-Ära: In der Saison 1998/99 holt sein Team das Triple - das war noch keiner englischen Mannschaft gelungen. Nach den wahnsinnigen Schlussminuten des Champions-League-Endspiels von Barcelona, als die Red Devils dem FC Bayern die sicher geglaubte Trophäe in der Nachspielzeit noch entreißen, stammelt Ferguson das legendäre "Football, bloody hell!". picture alliance
Im Juni 1999 schlug die Queen Ferguson wegen seiner Verdienste um den englischen Fußball zum Ritter. Der United-Coach kam mit seiner Ehefrau Cathy und stilecht - im Schottenrock. picture alliance
Legendär war auch Fergusons Temperament (schon in Aberdeen hatten sie ihn "Furious Fergie" genannt). Wenn er sich in der Kabine vor einem Spieler aufbaute und ihm die Meinung geigte, wurde es laut - den "Fön" nannten die Profis das. David Beckham warf er in der Kabine mal einen Schuh an den Kopf. Der Mittelfeldspieler trug einen Cut am Auge davon - und floh alsbald nach Madrid. Auch die Presse hatte es nicht leicht mit Sir Alex. Die BBC boykottierte er wegen einer Dokumentation über seinen Sohn sieben Jahre lang. imago
Bei seinem Dienstantritt hatte Ferguson verkündet, sein oberstes Ziel sei es, Liverpool vom Thron zu stoßen, "right off their fucking perch". Zu diesem Zeitpunkt hörte sich das eingermaßen anmaßend an: ManUnited hat sieben Meisterschaften gewonnen, Rekordmeister Liverpool 18. Als Ferguson fast 27 Jahre später zurücktrat, war United 20-maliger englischer Champion. Der Erzrivale wartet bis heute auf Meistertitel Nr. 19. picture alliance
Ferguson und die Schiedsrichter - diese Beziehung war nicht von allzu großer Liebe geprägt. Dass Sir Alex einem Unparteiischen nach Spielschluss auf dem Feld die Leviten las - wie hier Mike Dean - war keine Seltenheit. Ferguson verpasste in seiner Karriere 17 Spiele nach Sperren wegen Schiedsrichternötigung oder -schelte. Dass die Schiedsrichter so eingeschüchtert vom passionierten Kaugummikauer Ferguson waren, dass sie sich nicht trauten, unliebsame Entscheidungen gegen United zu fällen oder auch die legendäre "Fergie"-Time - die Nachspielzeit, in der die Red Devils gerne mal späte Siegtore schossen - noch ein bisschen verlängerten, ist natürlich nicht nachzuweisen. imago
Eric Cantona wurde bereits erwähnt. Es gab natürlich weitere Puzzlestücke zum Erfolg, Spieler wie Mittelfeld-Haudegen Roy Keane (oben rechts), Torjäger Ruud van Nistelrooy (unten links) oder Cristiano Ronaldo, der als Teenager aus Portugal nach Manchester kam, in England harte Lehrjahre unter Sir Alex durchlief - und als Weltfußballer nach Madrid wechselte. Ein Spieler überdauerte aber alle... picture alliance
13 Meistertitel gewann Ferguson mit Manchester United (zweimal schaffte er den Meisterschafts-Hattrick) - und bei allen war er mit dabei: Ryan Giggs. Der walisische Wirbelwind gehörte zur berühmten Class of 92 mit den Neville-Brüdern, David Beckham, Paul Scholes und Nicky Butt - alle jahrelang Leistungsträger bei Manchester United. picture alliance
Neun Jahre nach dem Wahnsinn von Barcelona gewann Ferguson mit Manchester United noch einmal die Champions League - Drama hatte auch das "englische" Endspiel gegen Chelsea zu bieten. John Terry rutschte im Elfmeterschießen aus, am Ende jubelten United und Ferguson im Regen von Moskau. Auch 2009 und 2011 schafften es die Red Devils ins Finale - Pep Guardiolas FC Barcelona war aber jeweils zu stark. picture alliance
Zum 25-jährigen Dienstjubiläum machte Manchester United seinem Trainer am 5. November 2011 ein besonderes Geschenk. Der "North Stand" im Old Trafford erhielt offiziell den Namen "Sir Alex Ferguson Stand". picture alliance
Er hatte im Laufe der Jahre schon häufiger an Rücktritt gedacht, am Ende aber doch immer weitergemacht. Am Ende der Saison 2012/13 war es dann jedoch so weit. Am 12. Mai 2013 lief Ferguson zum letzten Mal als Teammanager ins "Theater der Träume" ein, an einem emotionalen Nachmittag samt Abschiedsrede gewann United - wie passend - durch ein spätes Tor 2:1 gegen Swansea. Eine Woche später verabschiedete sich Sir Alex in seinem 1500. (!) Spiel als United-Trainer endgültig: mit einem 5:5 bei West Bromwich Albion und - wie es sich gehörte - mit Uniteds 20. Meisterschaft. picture alliance
Insgesamt holte er in seiner Trainerkarriere 49 Trophäen. Für seine unglaubliche Karriere wurde er in Nürnberg am 21. Oktober mit dem Walther-Bensemann-Preis ausgezeichnet. Nun feiert er schon wieder - seinen 75. Geburtstag. Auch wir wünschen alles Gute! picture alliance