Regionalliga

"Bekenntnis zum Amateurfußball": TuS Haltern verlässt die Regionalliga freiwillig

Verein startet in der Oberliga - Einstimmiger Beschluss

"Bekenntnis zum Amateurfußball": TuS Haltern verlässt die Regionalliga freiwillig

Startet mit TuS Haltern in der kommenden Spielzeit in der Oberliga und verzichtet freiwillig auf die Regionalliga: Raphael Brinkert.

Startet mit TuS Haltern in der kommenden Spielzeit in der Oberliga und verzichtet freiwillig auf die Regionalliga: Raphael Brinkert. picture-alliance

Haltern hatte den Verband im Mai bereits aufgefordert, die Auflagen für die kommende Saison zu lockern. Das bestätigt Halterns Marketingchef Raphael Brinkert gegenüber RevierSport. Er betonte: "Um unser Stadion Regionalliga-tauglich zu machen, müssten wir um die 400.000 Euro in die Hand nehmen. Wir haben einfach keine Lust mehr, jedes zweite Heimspiel in der Fremde zu bestreiten. Hier geht es viel weniger um den finanziellen, als den emotionalen Verlust."

Nach der Telefonkonferenz mit dem Westdeutschen Fussballverband (WDFV) gab es den einstimmigen Rücktritt - der Verband wurde bereits informiert. Als Grund gab Haltern an, dass man gehofft hatte, ein ähnliches Modell wie die Regionalliga Nord für die neue Saison zu etablieren. Hier wird in zwei 11er-Staffeln und anschließenden Playoffs gespielt. Anders im Westen, wo mit Haltern 22 Teams am Start wären. "42 Spieltage, elf englische Wochen - das ist Profifußball!", sagte Sascha Kopschina, Leiter Gesamtstrategie Sport.

"Wir werden weiterhin in der höchsten deutschen Amateurliga spielen. Das ist nach den sportpolitischen Entscheidungen in der Corona-Krise aus unserer Sicht die Oberliga. Unser freiwilliger Verzicht hilft nicht nur allen Vereinen der Regionalliga West im Spielplan, sondern insbesondere uns, um nicht nur wirtschaftlich und sportlich auf gesunden Füßen zu stehen, sondern auch unseren eingeschlagenen Bilbao-Weg noch konsequenter zu verfolgen", ergänzt Brinkert. "Der freiwillige Rückzug aus der Regionalliga West ist ein klares Bekenntnis für den Amateurfußball", sagt Brinkert. "Wir glauben, dass dieser Schritt richtig und vorausschauend ist. Nicht nur bei Profivereinen sehen wir gerade, dass die Corona-Krise als Katalysator von Fehlentwicklungen der letzten Jahre einige Vereine in den nächsten Monaten extrem treffen wird."

Die Planungen des TuS mit dem Strategiewechsel nach dem Vorbild von Athletic Bilbao sind derweil bewusst ligaunabhängig vorangetrieben worden. Kopschina: "Jetzt freuen wir uns umso mehr auf eine herausragend besetzte Oberliga mit fantastischen Partien gegen Wattenscheid, Gütersloh, Herne oder Siegen. Das ist Amateurfußball auf höchstem Niveau."

bst