"Die letzten Wochen war ich aufgrund meines gesundheitlichen Zustandes leider nicht in der Lage, meinem Beruf, meiner Leidenschaft und meiner Aufgabe als Bundestrainerin der Frauen-Nationalmannschaft nachzugehen", schreibt die 55-Jährige via "Instagram" und stellt klar, dass sie sich "aktuell auf dem Wege der Besserung befindet. Allerdings ist dieser Prozess nicht zu 100 Prozent abgeschlossen. Ich hoffe und erwarte, dass mein derzeitiger mit dem DFB abgesprochener Erholungsurlaub hier einen weiteren Beitrag leistet."
Voss-Tecklenburg ging auch auf die Kritik ein, die sie erhalten hatte, als bekannt geworden war, dass sie einen Vortrag bei der Bayerischen Zahnärztekammer gehalten hatte. Klare Worte fand diesbezüglich Lena Oberdorf, die sich zunächst eine WM-Aufarbeitung gewünscht hätte, ehe Voss-Tecklenburg "in den Urlaub geht". Dem widersprach die Trainerin, indem sie explizit darauf verwies, dass man "bereits nach der WM mit dem für uns negativen Ergebnis sehr selbstkritische Analysen mit der Sportlichen Leitung durchgeführt" habe.
Ich war nicht in der Lage, die Aufgabe als Bundestrainerin auszuüben
Martina Voss-Tecklenburg
Bei diesen Gesprächen sei man "zu der festen Überzeugung gekommen, dass wir gemeinschaftlich einen Weg finden, wieder erfolgreich zusammenzuarbeiten und eine erfolgsversprechende und leistungsstarke Einheit zu bilden". Voss-Tecklenburg verwies in diesem Zusammenhang auf weitere geplante Gespräche, "zu denen es dann aufgrund meiner Erkrankung und anschließendem Erholungsurlaub" aber nicht kam. "Ich war gesundheitsbedingt nicht in der Lage, die Aufgabe als Bundestrainerin, wie ich mir dies vorstelle und wie ich es vorgelebt habe, auszuüben."
Bereitschaft zur Rückkehr signalisiert
Das soll aber schon bald der Vergangenheit angehören, denn Voss-Tecklenburg teilte auch mit, "dass ich fast wieder gesund und einsatzfähig bin." Darüber sei sie sehr froh, "da die letzten Monate nicht einfach für mich waren". Zuletzt hatte es Wirbel wegen ihrer Vorträge beim "Bayerischen Zahnärztetag" und zuvor beim "Bundesverband Deutscher Fertigbau" gegeben. Darauf ging sie zwar nicht im Detail ein, bestätigte aber zumindest, dass sie innerhalb ihres Erholungsurlaubs "einige private Termine wahrgenommen" habe und verwies darauf, dass der DFB diesbezüglich "informiert" gewesen sei. "Der DFB ist als Arbeitgeber über alle Umstände meiner persönlichen Situation informiert."
Wir haben dem DFB signalisiert, dass wir zu Gesprächen über die weitere Art und Weise der Zusammenarbeit im Team bereit sind.
Martina Voss-Tecklenburg
Dass Horst Hrubesch derzeit die deutsche Frauen-Nationalmannschaft führt, findet Voss-Tecklenburg gut, zumal es "völlig klar war, dass der DFB aufgrund fehlender Planungssicherheit und der Ungewissheit des Zeitpunkts meiner Rückkehr eine qualifizierte Zwischenlösung finden musste". Die Verwendung des Begriffs "qualifizierte Zwischenlösung" lässt den Schluss zu, dass Voss-Tecklenburg plant, auf ihren Posten als Bundestrainerin eines Tages zurückzukehren, woraus sie aber auch kein Geheimnis macht.
"Wir haben dem DFB signalisiert, dass wir zu einer weiteren Analyse und Aufarbeitung der WM und vertrauensvollen Gesprächen über die weitere Art und Weise der Zusammenarbeit im Team bereit sind", schreibt sie weiter und verrät: "Diesbezüglich sind wir in einem vertrauensvollen Austausch mit dem DFB und erwarten kurzfristig einen Termin." Dieser solle aber erst stattfinden, "nachdem auch Geschäftsführer Andreas Rettig aus den USA zurückgekehrt ist".
Abschließend bedankte sie sich noch für die Unterstützung, die sie in den vergangenen Monaten erfahren habe und die ihr "in den letzten Wochen immer wieder Kraft gegeben" habe. Namentlich nannte sie dabei Co-Trainerin Britta Carlson, Joti Chatzialexiou, den Sportlichen Leiter der Nationalmannschaften, sowie dessen Referenten Kai Krüger. Bemerkenswert: Weder DFB-Präsident Bernd Neuendorf noch Geschäftsführer Andreas Rettig wurden erwähnt. Auch stellt sich die Frage, warum Voss-Tecklenburg ihren privaten Instagram-Kanal nutzte, um sich zu äußern und ihr Statement nicht über die Kanäle des DFB verbreiten ließ.
