Verkehrte Welt: Bevor die Bayern aufdrehten, jubelten erst einmal die Fürther Schröck (li.) und Nöthe über Allaguis 1:2. picture alliance
Bayern-Coach Louis van Gaal wechselte nach dem 3:1-Sieg beim VfL Wolfsburg viermal. Rensing vertrat den verletzten Butt (Wade) im Tor. Lell, Tymoshchuk und Ribery begannen anstelle von van Buyten (Magen-Darm-Infekt), Schweinsteiger (muskuläre Probleme) und Olic.
Auf Fürther Seite nahm Trainer Mike Büskens im Vergleich zur 1:2-Niederlage bei Arminia Bielefeld zwei Änderungen vor. Fürstner und Schröck ersetzten Karaslavov und Rahn.
Die Partie war keine fünf Minuten alt, als das Match den von vielen erwarteten Verlauf nahm. Ribery setzte mit einem tollen Pass Müller in Szene, der plötzlich alleine vor Loboué auftauchte und das Leder abgezockt ins rechte untere Eck schob - 1:0 (5.).
Die Gäste ließen sich aber nicht schocken, gingen engagiert zu Werke und schlugen umgehend zurück. Weil Demichelis bei einem Klärungsversuch 40 Meter vor dem Tor Nöthe anschoss, enteilte der Kleeblatt-Stürmer dem Argentinier und schloss in ähnlicher Manier wie kurz zuvor Müller zum 1:1 ab (10.).
Der Treffer schmeckte den Münchnern gar nicht. Die Hausherren agierten offensiv einfallslos und ohne Durchschlagskraft. Die aufmerksamen Fürther hatten wenig Mühe, Chancen der Hausherren zu vermeiden. So kippte die Partie mit zunehmender Spieldauer immer mehr auf die Seite des Zweitligisten, der gegen die anfällige Bayern-Defensive wiederholt brandgefährliche Konter setzte. Nehrig hatte das 1:2 auf dem Fuß (27.), ehe der von Pekovic bediente Allagui gerade noch von Badstuber geblockt wurde (28.). Drei Minuten später hätte der Angreifer die Gästeführung allerdings besorgen müssen, nachdem sich Badstuber und Demischelis gegenseitig behindert hatten. Frei vor Rensing setzte der Deutsch-Tunesier die Kugel aber haarscharf daneben (31.).
So dauerte es bis fünf Minuten vor der Pause, ehe dem Underdog gegen weiter unkreative Hausherren doch noch die Führung gelang. Müller behauptete sich gegen Lell und hob den Ball in den Strafraum, wo Allagui das Spielgerät per Kopf aufs Tor lenkte. Rensing war eigentlich zur Stelle, machte aber eine unglückliche Figur und ließ den Ball durchrutschen (40.).
Viertelfinale
Der FCB kam gehörig verbessert aus der Kabine, setzte die Mittelfranken fortan mächtig unter Druck und ließ nur noch ganz wenige Gegenangriffe zu. Nachdem Müller in aussichtsreicher Position über den Ball getreten hatte (55.) war es soweit. Fürstner grätschte in einen Robben-Schuss und blockte den Ball mit dem Arm - Elfmeter! Der Niederländer trat selbst an und wuchtete die Kugel in die Mitte. Loboué war zwar noch dran, konnte das 2:2 aber dennoch nicht verhindern (58.).
Der Bundesliga-Zweite hatte nun Blut geleckt und machte binnen weniger Minuten mit den Gästen kurzen Prozess. Vom eingewechselten Debütanten Alaba - er kam genau wie Contento (59.) - bedient, ließ Ribery den aus seinem Gehäuse kommenden Loboué links liegen und traf zum 3:2 ins leere Tor (60.). Vier Minuten später gelang den Bayern dann bereits die Vorentscheidung. Ribery passte nach rechts zu Lahm, der aus ungünstigem Winkel trocken abzog und via Innenpfosten auf 4:2 erhöhte (64.).
Fürth gab sich dennoch nicht auf, konnte offensiv aber nicht mehr zulegen und sah sich defensiv gegen nun flüssig kombinierende Münchner weiterhin mit Problemen konfrontiert. Robben passte sehenswert in die Gasse zu Müller, der Loboué mit links ein zweites Mal überwand (82.). Nachdem Robben per Freistoß nur die Latte getroffen hatte und Müller im Nachschuss gescheitert war, sorgte mit Allagui ausgerechnet ein Gästeakteur für den etwas zu hohen 6:2-Endstand. Nach einer Bayern-Ecke fiel dem Fürther Angreifer das Leder auf den Kopf und prallte unglücklich ins Tor (89.).
Der FC Bayern spielt am Samstag im Spätspiel gegen Borussia Dortmund. Tags darauf empfängt Greuther Fürth in Liga zwei den TSV 1860 München.