Als die Wolverines 1998 zum letzten Mal den wichtigsten Titel im College-Football geholt hatten, da stand ein 20-jähriger Quarterback mit Namen Tom Brady im Kader Michigans - allerdings als Ersatz-Quarterback. Jetzt ist das Warten für eines der renommiertesten und traditionsreichsten College-Football-Programme der Geschichte vorbei: In der Nacht von Montag auf Dienstag schlug Michigan die Washington Huskies mit 34:13.
Ausschlaggebend war vor allem das dominante Run Game der Wolverines: Die beiden Running Backs Blake Corum (134 Yards) und Donovan Edwards (104 Yards) rissen beide die 100-Yard-Marke und steuerten jeweils zwei Touchdowns bei. So musste Quarterback J.J. McCarthy, den Head Coach Jim Harbaugh vorab zur Überraschung vieler als "besten Quarterback, den Michigan je hatte" angepriesen hatte, gerade mal für 140 Yards werfen.
Das Duell zweier Quarterbacks, die eventuell im kommenden NFL-Draft in der ersten Runde gepickt werden könnten, entschied McCarthy dennoch für sich. Sein Gegenüber Michael Penix Jr. hatte mitunter große Probleme mit der starken Wolverines-Defense, in der zweiten Hälfte der Partie leistete er sich zwei letztlich mitentscheidende Interceptions.
Geht Harbaugh in die NFL?
Für Michigan war es letztlich die Krönung einer ungeschlagenen Saison - die aber auch einige Turbulenzen geboten hatte. Das College hatte Trainer Harbaugh Anfang der Saison wegen illegaler Kontaktaufnahme mit Spielern für drei Spiele gesperrt, gegen Ende der Saison sprach die Big Ten Conference eine weitere Drei-Spiele-Sperre wegen des angeblichen Ausspionierens von Signalen anderer Mannschaften aus.
Ob Harbaugh nächste Saison noch die Wolverines coachen wird, steht indes noch nicht fest. Der 60-Jährige, der in der NFL bereits von 2011 bis 2014 die San Francisco 49ers trainierte und 2013 in den Super Bowl führte, wird als heißer Kandidat auf einen Coaching-Posten in der NFL gehandelt. Vor allem die Los Angeles Chargers gelten als mögliches Ziel.