Champions League

Wem Newcastle, ManCity, PSG und Co. gehören

Zwei spezielle Duelle am Champions-League-Mittwoch

Wenn sich die "Neureichen" direkt begegnen: Wer hinter Newcastle und Co. steckt

Neuzugänge mit Diskussionspotenzial: Randal Kolo Muani streikte sich zu PSG, Xaver Schlager wurde der nächste Salzburger in Leipzig, und Sandro Tonali (v. li.) zog Newcastle der heimischen Serie A vor.

Neuzugänge mit Diskussionspotenzial: Randal Kolo Muani streikte sich zu PSG, Xaver Schlager wurde der nächste Salzburger in Leipzig, und Sandro Tonali (v. li.) zog Newcastle der heimischen Serie A vor. imago images

Der 24. Mai 2009 war ein trauriger Tag im Villa Park zu Birmingham. Durch die 0:1-Niederlage bei Aston Villa stieg schließlich ein großer Traditionsklub erstmals aus der Premier League ab. Newcastle United war zwar mit Alan Shearer auf der Trainerbank und dem ehemals großen Michael Owen als Einwechselspieler dahergekommen. Doch als allzu finanzstark galten die Magpies seinerzeit nicht - im Gegensatz zum Jahr 2023.

Heute gehört Newcastle längst wieder zur höchsten Liga, in England und der europäischen Finanzklasse. Seit Ende 2021, seit der Übernahme durch ein Konsortium, das vom saudi-arabischen Staatsfonds Public Investment Fund (PIF) angeführt wird, steht der Klub an der Spitze der neureichen Teams Europas. Neben dem von Kronprinz Mohammed bin Salman persönlich kontrollierten PIF (80 Prozent) sind auch RB Sports & Media, vertreten durch die Brüder David Reuben und Simon Reuben, und PCP Capital Partners mit der britischen Unternehmerin Amanda Staveley mit je 10 Prozent beteiligt.

Champions League am Mittwoch

An diesem Mittwochabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker) trifft der immens verstärkte Newcastle-Kader auf einen immens verstärkten PSG-Kader. Auch in Paris liegt besagter 24. Mai 2009 gar nicht so lang zurück. Einen Tag alt war damals die 1:2-Niederlage gegen den FC Valenciennes (heute übrigens Vorletzter in der Ligue 2), eine Woche später fuhr PSG auf dem 6. Platz über die Ziellinie der Ligue 1. Im Folgejahr wurde es sogar nur Rang 13. Olympique Lyon und Olympique Marseille waren zu dem Zeitpunkt die dicksten Fische im französischen Teich - was sich kurz darauf ändern sollte.

Al-Khelaifi: Ein Mann, viele Ämter

Im Mai 2011 kaufte nämlich die katarische Investorengruppe Qatar Sports Investments (QSI) für gerade einmal etwa 30 Millionen Euro 70 Prozent der Aktienanteile an PSG, 2012 übernahm QSI auch die restlichen 30 Prozent. Seitdem protzt und polarisiert der Klub von Kylian Mbappé, Ousmane Dembelé und neuerdings auch Randal Kolo Muani. Präsident von QSI ist ein gewisser Nasser Al-Khelaifi, der nebenbei auch als PSG-Vorstandsvorsitzender, Vorsitzender des katarischen Medienkonzerns beIN Media Group, Präsident des katarischen Tennisverbands und des katarischen Squashverbands auftritt.

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Das Duell zwischen PSG und Newcastle ist also gewissermaßen ein Derby, schließlich grenzen Saudi-Arabien und Katar direkt aneinander. In einem der anderen Mittwochabendspiele geht es nicht weniger investorenlastig zu: Wie schon in den beiden vergangenen Saisons bekommt es RB Leipzig mit Manchester City zu tun (21 Uhr, LIVE! bei kicker), und auch diese beiden Klubs haben sich durch ihre jüngere Geschichte angreifbar gemacht.

Die Sachsen sind eine GmbH, an der der Brausehersteller Red Bull GmbH wiederum 99 Prozent hält, nur ein Prozent liegt beim Mutterverein RasenBallsport Leipzig e. V. Das führt immer wieder zu Kritik angesichts etwa von Transfers zwischen RB Salzburg und dem deutschen Klub, der offiziell keine Schwester ist. Noch etwas komplizierter sind die Besitzverhältnisse beim Gegner. Manchester City ist prominentester Teil der stetig wachsenden City Football Group, die inzwischen zwölf Vereine umfasst. Jahrzehntelang standen die Citizens im Schatten des übermächtigen Stadtrivalen Manchester United.

Dass sich die Kräfteverhältnisse massiv verschoben haben, lag auch in diesem Fall an einem Verkauf. Allerdings nicht an dem im Jahr 2007. Als der berüchtigte ehemalige thailändische Premierminister Thaksin Shinawatra die Hauptanteile am Verein erwarb, änderte sich noch nicht viel. Doch im September 2008 schlug die Abu Dhabi United Group Investment & Development Limited zu, für 185 Millionen Euro.

Der allererste Sonntag in der Leipziger Vereinsgeschichte

Und so war der 24. Mai 2009 in der Geschichte von Manchester City kein besonderer Tag. Nach dem grauen 1:0-Sieg über die Bolton Wanderers stand der 10. Platz in der Abschlusstabelle der Premier League. Weil von da an massiv investiert wurde, liefen die Skyblues seitdem nie wieder unterhalb von Platz 5 ein.

Heute gehört die gesamte City Football Group - nicht nur ManCity - mehrheitlich der Newton Investment and Development LLC, einer ebenfalls in Abu Dhabi ansässigen Firma, die sich vollständig im Besitz von Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan befindet. Dazu hält die US-amerikanische Beteiligungsgesellschaft Silver Lake 18,16 Prozent der Anteile.

Übrigens: Jener 24. Mai 2009, der so traurig war für Newcastle in Birmingham, so trist für Paris St. Germain und so grau für Manchester City, war für den RasenBallsport Leipzig e. V. der allererste Sonntag der Vereinsgeschichte. Fünf Tage zuvor hatte man den Klub gegründet.

pab

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