Int. Fußball

Rückschlag für Inter und Milan: Giuseppe-Meazza-Stadion darf wohl nicht abgerissen werden

Einzig eine Modernisierung sei möglich

Rückschlag für Inter und Milan: Giuseppe-Meazza-Stadion darf wohl nicht abgerissen werden

Denkmalschutzwürdig: Das Giuseppe-Meazza-Stadion darf nicht abgerissen werden.

Denkmalschutzwürdig: Das Giuseppe-Meazza-Stadion darf nicht abgerissen werden. imago/Eibner Europa

Denn wie italienische Medien übereinstimmend berichten, hat die Regionalkommission für das regionale Erbe der Lombardei entschieden, dass das Stadion ein "architektonisches Erbgut" darstellt und deshalb nicht einer modernen Arena weichen darf. Zuvor hatte die Bauaufsichtsbehörde Mailands den zweiten Zuschauerring im Stadion für denkmalschutzwürdig erklärt und mit entsprechenden Auflagen belegt. Diese Einschätzung hat die Denkmalschutzbehörde nun bestätigt. Ein Abriss ist unter diesen Gesichtspunkten nicht mehr möglich.

Genau das war aber der Plan der beiden Stadtrivalen Inter und AC Mailand. Beide nutzen das Stadion im Stadtteil San Siro als Heimspielstätte, beide präferierten einen Abriss der alten Arena und einen kompletten Neubau an gleicher Stelle. Die neue Arena sollte nach den Vorstellungen Inters und Milans über 60.000 Plätze sowie ein komplett schließbares Dach verfügen, um neben Fußball auch andere Veranstaltungen durchführen zu können.

Das Giuseppe-Meazza-Stadion wurde bereits 1926 eingeweiht und seitdem mehrmals renoviert. Zunächst wurde es einfach nach dem Stadtteil San Siro benannt, seit 1980 heißt es Giuseppe-Meazza-Stadion in Anlehnung an den legendären italienischen Stürmer, der für beide Klubs aktiv war. Mit einer Kapazität von rund 78.000 Zuschauern ist es das größte Stadion Italiens.

Wie es nach dem Urteil der Denkmalschutz-Behörde weitergehen wird, ist noch offen. Allerdings haben sowohl Milan als auch Inter in den vergangenen Monaten während der Prüfung der Regionalkommission bereits nach alternativen Standorten gesucht. Laut der "Gazzetta dello Sport" wollen beide Vereine nun Pläne für eigene Stadien präsentieren. Inter will sein neues Heim in Rozzano im Süden Mailands errichten. Milan hat ein Gelände im Stadtteil San Donato im Südwesten unweit des Flughafens Linate auserkoren.

Stadt Mailand drohen finanzielle Einbußen

Theoretisch wäre es auch möglich gewesen, das Giuseppe-Meazza-Stadion zu renovieren. Milan und Inter hatten aber erklärt, dass es unter den gesetzlichen Bedingungen nicht möglich ist, es an die gewünschten Anforderungen für eine moderne Arena anzupassen. Nun drohen der Stadt Mailand als Eigentümerin finanzielle Einbußen. Denn sollten Inter und Milan ihren Wunsch in die Wirklichkeit umsetzen, müsste die Stadt für die notwendigen Instandhaltungskosten des denkmalschutzwürdigen Giuseppe-Meazza-Stadions aufkommen, ohne dafür aber Mieteinnahmen zu generieren. 

jer