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Sieg im Tiebreak: Ding krönt sich zum Weltmeister

Nepomnjaschtschi untröstlich

Sieg im Tiebreak: Ding krönt sich zum Weltmeister

Der erste chinesische Schach-Weltmeister: Ding Liren.

Der erste chinesische Schach-Weltmeister: Ding Liren. IMAGO/ITAR-TASS

Der Tiebreak war nötig geworden, weil es nach dem regulär angesetzten Maximum von 14 Partien unentschieden gestanden hatte. In der letzten von vier möglichen Schnellschachpartien profitierte Ding von einem Fehler des Russen, der nach 2021 erneut das Finale verlor.

Der 32-jährige Nepomnjaschtschi hatte die zweite, fünfte und siebte Partie für sich entschieden, Ding glich in der vierten, sechsten und zwölften Partie jeweils aus und kürte sich am Ende nervenstark zum 17. Weltmeister der Schach-Geschichte.

Ding emotional: "Ich wusste, ich werde weinen"

Mit brüchiger Stimme erklärte der 30-Jährige danach den emotionalsten Moment seines Lebens. "Ich konnte meine Gefühle nicht mehr kontrollieren. Ich wusste, ich werde weinen", sagte Ding, der das Schach-Drama im Tiebreak gewann und die Nachfolge von Magnus Carlsen antritt. 

Nepomnjaschtschi untröstlich

Der Russe hingegen war untröstlich. Auf dem Tisch zusammengesunken versuchte er, seine zweite Finalniederlage nach 2021 in Worte zu fassen: "Ich hatte alle Chancen, so viele vielversprechende Positionen. Ich hätte das Finale wohl schon in den klassischen Partien entscheiden müssen."

Doch im Schnellschach mit kürzerer Bedenkzeit behielt Ding am Sonntag die Nerven und bekam Glückwünsche von Carlsen, der nach zehn Jahren auf dem Schach-Thron die Motivation verloren und auf eine Titelverteidigung verzichtet hatte - und damit auch auf viel Geld. Immerhin wurden in Astana 1,2 Millionen Euro ausgeschüttet.

sid, tmo, dpa