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Bericht: Katar bezahlt Reisen für ausgewählte Fans

Gute Stimmung wird "eingekauft" - Erinnerungen an 2015

Bericht: Katar bezahlt Reisen für ausgewählte Fans

Die WM in Katar rückt näher.

Die WM in Katar rückt näher. picture alliance / Laci Perenyi

Wie die "Sportschau" berichtet, bezahlt das Organisationskomitee des WM-Gastgeberlandes ausgewählten Fans Reisen zum Turnier - damit sie dort und in den sozialen Netzwerken für gute Stimmung sorgen. Flüge, Unterkünfte und ein Taschengeld sind demnach für Teilnehmer des "Fan Leader Network" inklusive.

Diese Leute darf man nicht als repräsentative Fanvertreter betrachten, sondern höchstens als freiwillige Helfer für FIFA und Organisationskomitee.

Martin Endemann (FSE)

"Dass Katar kurz vor Turnierstart noch Fans einkauft, spricht auch dafür, dass die Begeisterung unter aktiven Nationalmannschafts-Fangruppen in vielen Ländern eher gering ausgeprägt ist", sagte Martin Endemann vom europäischen Fan-Bündnis Football Supporters Europe (FSE) der dpa. "Diese Leute darf man nicht als repräsentative Fanvertreter betrachten, sondern höchstens als freiwillige Helfer für die FIFA und das Organisationskomitee."

"Unbezahltes Ehrenamt" - Anzahl deutscher Fans nicht bekannt

Nachfragen zu den Details beantwortete das WM-Organisationskomitee auf Anfrage der ARD nicht. Ein Sprecher habe mitgeteilt, dass die Fans "ein unbezahltes Ehrenamt" einnehmen würden, hieß es in dem Bericht. Rund 450 Fans aus 59 Ländern seien beteiligt. Der DFB sagte nach Angaben der "Sportschau", dass dem Verband das Programm des Organisationskomitees bekannt sei, es werde aber weder durch den DFB noch durch den Fan-Club Nationalmannschaft unterstützt. Man wisse, "dass deutsche Fans teilgenommen haben/teilnehmen werden, aber wir wissen nicht, wie viele Fans sich daran beteiligen".

Ein Verhaltenskodex beinhaltet dem Bericht zufolge klare Vorgaben für die teilnehmenden Fans. Vereinbart werde unter anderem die Nutzung des Slogans "Qatar - the fans' world cup" ("Katar - die WM der Fans") und des Hashtags #IAMAFAN ("Ich bin ein Fan").

Das WM-OK teile den Fans mit, dass Social-Media-Beiträge beobachtet werden. Man behalte sich das Recht vor, Änderungen oder das Löschen von Posts zu verlangen. Nicht zugelassen bei dem Programm seien Fans "mit offensichtlicher politischer Gesinnung".

Claqeure schon 2015 bei der Handball-WM

Zur Erinnerung: Schon bei der Handball-Weltmeisterschaft 2015 in Katar hatten die Gastgeber - neben der Tatsache, eine schlagkräftige Multi-Kulti-Truppe für das Sportliche einzubürgern - einen lautstarken Fanblock spanischer Claqeure einfliegen lassen und ihnen Flug, Hotel und Eintrittskarten spendiert.

aho, dpa

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