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Schach-Weltmeister Carlsen verzichtet auf Titelverteidigung

Norweger schließt Rückkehr nicht aus

Schach-Weltmeister Carlsen verzichtet auf Titelverteidigung

Magnus Carlsen wird seinen Titel bei der WM im Frühjar 2023 nicht verteidigen.

Magnus Carlsen wird seinen Titel bei der WM im Frühjar 2023 nicht verteidigen. Getty Images

"Mir fehlt für einen weiteren Titelkampf die Motivation", sagte der 31-Jährige in einem am Mittwoch von seinem Sponsor veröffentlichten Video-Podcast.

Allerdings will Carlsen seine Schachkarriere fortsetzen und schloss ein WM-Comeback zu einem späteren Zeitpunkt nicht aus. Der Norweger hatte bereits nach seiner jüngsten erfolgreichen Titelverteidigung im Dezember 2021 gegen Jan Nepomnjaschtschi aus Russland angedeutet, nur noch einmal zum WM-Duell antreten zu wollen, falls das französisch-iranische Wunderkind Alireza Firouzja das Kandidatenturnier gewinnen würde.

Firouza enttäuschte beim Kandidatenturnier

Doch Firouza patzte beim Kandidatenturnier. Unter anderem unterlag der 19-jährige Turiner ausgerechnet gegen Nepomnjaschtschi, der den mit Weiß auf Sieg spielenden Firouza nach allen Regeln der Kunst auskonterte. Firouza, als neues Wunderkind im Schachsport gepriesen, fand auch in den übrigen Partien in Madrid nicht zu seinem Spiel und wurde nur Sechster - eine große Enttäuschung für den im Iran geborenen Firouza, der aber seit 2021 für Frankreich startert.

Mit neuneinhalb Punkten ging Nepomnjaschtschi als Sieger hervor, der nach der Abdankung von Carlsen nun gegen den zweitplatzierten Chinesen Ding Liren um die WM-Krone im Spiel der Könige ringen soll.

Letzte Niederlage einer Partie 2016 gegen Karjakin

Carlsen hatte diese 2013 gegen Viswanathan Anand gewonnen und im Jahr darauf gegen den Inder erstmals erfolgreich verteidigt. 2016 bezwang er Sergej Karjakin (Russland), 2018 den US-Amerikaner Fabiano Caruana. Allerdings besteht noch Hoffnung, dass Carlsen bis zum Frühjahr 2023 seine Meinung ändert. Denn bereits vor den letzten beiden Duellen gegen Caruana und Nepomnjaschtschi hat Carlsen öffentlich betont, dass ihn das Format der Schach-WM langweile und mit einem Verzicht kokettiert. Angetreten ist er letztendlich immer - und gewann beide Male souverän. Seine letzte Partie in einem WM-Zweikampf verlor er 2016 gegen Karjakin.

jer, sid