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Serie A: Skurrile Szenen in Bologna - Inter winkt 3:0-Sieg

Serie A meldet sich "chaotisch" zurück

Skurrile Szenen in Bologna - Inter winkt 3:0-Sieg

Die Inter-Profis wärmen sich am Donnerstagmittag vor dem vermeintlichen Anpfiff in Bologna auf.

Die Inter-Profis wärmen sich am Donnerstagmittag vor dem vermeintlichen Anpfiff in Bologna auf. Getty Images

Obwohl das Spiel in Bologna nie angepfiffen wurde, hat Spitzenreiter Inter Mailand sein Jahr womöglich mit einem 3:0-Auswärtssieg eröffnet. Es ist eine von mehreren skurrilen Schlagzeilen, die die Serie A am Donnerstag beim ersten Spieltag nach der Winterpause lieferte.

Die zuständige Gesundheitsbehörde hatte den Kader des FC Bologna wegen eines Corona-Ausbruchs in Quarantäne geschickt. Doch weil die Serie A Spielabsagen bislang verweigert, mussten alle anderen Beteiligten so tun, als würde um 12.30 Uhr ein ganz normales Ligaspiel stattfinden: Die Inter-Profis machten sich vor dem vermeintlichen Anstoß im Stadion warm, die Torlinientechnologie wurde überprüft, der Platz inspiziert.

Erst am Donnerstag verkündet die Serie A neue Regeln - zu spät für den 20. Spieltag

Laut geltender Serie-A-Regeln muss die Partie nun mit 0:3 gegen den Klub gewertet werden, der nicht antreten kann, gegen Bologna also. Allerdings könnte sich der Vorjahreszwölfte ein Beispiel an der SSC Neapel nehmen, die in der vergangenen Saison nach einem ähnlichen Szenario erfolgreich eine 0:3-Niederlage am grünen Tisch abgewendet und stattdessen eine Spielwiederholung erwirkt hatte.

Obwohl die Winterpause eigentlich ausreichend Gelegenheit geboten hätte, hatte sich die Liga erst am Donnerstagmittag auf neue Corona-Regeln geeinigt. Demnach muss ein Corona-geplagter Klub künftig nur dann spielen, wenn 13 Spieler - davon ein Torhüter - negativ getestet sind. Wer dann trotzdem nicht antrete, verliere mit 0:3.

Zweites Gesundheitsamt schickt Napoli-Trio in Quarantäne - erstes gab grünes Licht

Für den 20. Spieltag kam dieses klärende Protokoll zu spät. "Die Situation ist chaotisch", sagte Inter-Boss Beppe Marotta bei "Sky Sport Italia", obwohl sein Klub vom Durcheinander ja profitieren könnte. Er kritisierte, dass lokale Gesundheitsämter bislang autark für Spielabsagen sorgen können. Erst mit den neuen Regeln könnte sich die Liga über die Behörden hinwegsetzen - es droht also schon neues Durcheinander.

Zumindest das Topspiel zwischen Juventus und Napoli kann am Abend wie geplant über die Bühne gehen, blieb aber vom Corona-Chaos nicht verschont: Ein neapolitanisches Gesundheitsamt verfügte kurzfristig, dass sich die SSC-Profis Piotr Zielinski, Amir Rrahmani und Stanis Lobotka in Quarantäne begeben müssen - nachdem ein anderes Gesundheitsamt der Stadt zunächst noch grünes Licht für den gesamten Kader gegeben hatte.

jpe