Int. Fußball

Barcelonas Coach Ronald Koeman unter Druck

Barcelonas Coach bei Atletico mächtig unter Druck

Koeman: "Ich habe es satt, mich selbst zu verteidigen"

Angezählt: Barcelonas Coach Ronald Koeman. 

Angezählt: Barcelonas Coach Ronald Koeman.  Getty Images

Die Kritik um Barça-Coach Koeman nahm nach dem klaren 0:3 in der Champions League bei Benfica erneut richtig Fahrt auf. In der Königsklasse war es das zweite 0:3 in Serie, in der Liga stehen die Katalanen mit zwölf Punkten nur auf dem sechsten Platz. Zu wenig für die Ansprüche eines solch großen Vereins. "Es fehlt die Balance. Es gibt ein paar Offensivspieler, die zurück zu ihrer Fitness gelangen im Moment", suchte Koeman auf der Pressekonferenz am Freitag nach Erklärungen. 

Es war eine Pressekonferenz, in der es weniger um das Spiel am Samstag bei Atletico ging. Jener Partie, bei der der Coach erneut gesperrt fehlen wird. Es könnte also sein, dass Koeman seine letzte Partie als Coach Barcelonas nicht einmal auf der Bank miterlebt. Aber wie ist der Stand in der Causa Koeman? "Keiner hat was zu mir gesagt. Es stimmt, das der Präsident an diesem Morgen da war, aber ich habe ihn nicht gesehen. Er hat nichts zu mir gesagt. Aber ich habe Augen und Ohren und weiß, dass viele Sachen öffentlich durchgesickert sind", so der 58-Jährige. 

Wenn wir das Geld hätten, wäre Messi noch hier. Und ich würde andere Spieler holen.

Koeman

Es war aufgrund der teilweise unangenehmen Fragen auch keine einfache Pressekonferenz für den Niederländer. Eine eigene Note sollte er sich laut der Frage eines Journalisten zum Beispiel geben. "Ich habe es satt, mich selbst zu verteidigen", entgegnete Koeman. "Wir haben die Veränderungen im Verein angestoßen. Ich bin sicher, es gibt Leute, die denken, das ist eine gute Sache. Ich bin auch sicher, dass es Leute gibt, die das nicht respektvoll finden. Andere werden denken, es wird Zeit brauchen. Eines Tages werde ich darüber sprechen, was ich denke."

Auch seinen besten Moment bei den Katalanen wollte ein Journalist wissen. Das klang schon so, als wäre es die letzte Pressekonferenz von Koeman. Doch der Coach antwortete artig: "Sie fragen mich, als ob ich hier kein Trainer mehr bin. Mein bester Moment war, den Vertrag hier zu unterschrieben. Der schlechteste war der Abgang von Lionel Messi."

Natürlich steht und fällt viel mit Messi

Um jenen Messi ging es dann auch noch bei einer weiteren Frage. Und zwar einer doch recht frechen. Und zwar, ob ein anderer Trainer mehr aus der Mannschaft herausholen würde? "Ich weiß es nicht. Soll ich auch über einen anderen Trainer reden?", war Koeman zu Recht genervt und fügte an:  "Wenn wir das Geld hätten, wäre Messi noch hier. Und ich würde andere Spieler holen, um dominanten Fußball spielen zu lassen."

Doch das Geld in Barcelona ist aktuell ja so ein Thema. Und auch der Grund, warum der beste Spieler in der Geschichte des Vereins im Sommer nicht gehalten werden konnte und nun zusammen mit Neymar und Kylian Mbappé in Paris jubelt. 

mst