Im Juni ist er gerade mal 20 Jahre jung geworden. Da hatte Tom Krauß schon eine komplette Zweitligasaison und satte 31 Einsätze für den 1. FC Nürnberg vorzuweisen. Auch in der laufenden Spielzeit ist die Leihgabe von RB Leipzig Stammgast in der Startelf beim Club - und bislang noch ungeschlagen in der 2. Liga.
"Wir sind jetzt eingespielter mit Nürnberg und wollen so weitermachen", versichert Krauß, für den es ein großer und wichtiger Schritt war ins Frankenland im August vergangenen Jahres, "es hat mir extrem viel gebracht, ich war zum ersten Mal von zu Hause weg, das war sehr ungewohnt, daraus habe ich gelernt und bin reifer geworden. Das hat extrem geholfen, und auch wenn es mal nicht lief, hat der Trainer immer zu mir gehalten, das weiß ich sehr zu schätzen."
Club-Coach Robert Klauß kannte das Talent schließlich bestens aus Leipzig und dürfte maßgeblichen Anteil an der Leihe von Krauß haben. Der gebürtige Leipziger kam schon 2011 zu RB, durchlief die Akademie und parallel sämtliche U-Teams des DFB. Nun ist der defensive Mittelfeldspieler in der zweithöchsten Auswahlmannschaft angekommen. "Die U 21 hat eine sehr große Bedeutung für mich, weil ich darauf hingearbeitet habe letztes Jahr", erklärt Krauß, "ich wollte mich über Leistung empfehlen, dass es geklappt hat, freut mich sehr, da wird ein Traum für mich wahr."
Kapitän der U 20
Nur dabei zu sein, reicht ihm allerdings längst nicht. "Mein Ziel ist es zu spielen", sagt Krauß vor den beiden ersten EM-Qualifikationsspielen in San Marino am Donnerstag (19 Uhr) und am kommenden Dienstag in Lettland (18.15 Uhr). Viele der neuen Kollegen sind eigentlich altbekannte aus früheren Auswahlteams. "Ich kenne schon viele Spieler, deswegen ist der Schritt auch sehr leicht für mich. Ich war auch Kapitän der U-20-Nationalmannschaft und bin schon einer, der mit jedem gut klarkommt."
So bin ich fast genauso, deswegen ist er wirklich mein Vorbild.
Tom Krauß
Seine Position als Sechser, seine aggressive Spielweise, aber auch sein Werdegang implizieren Quervergleiche mit einem der ganz Großen. "Viele sagen auch, dass ich Joshua Kimmich ähnele", erzählt Krauß, "ich habe ja verfolgt, wie er auch über Leipzig seinen Weg gemacht hat nach ganz oben. Die Mentalität, die er auf den Platz bringt, aber auch außerhalb, so bin ich fast genauso, deswegen ist er wirklich mein Vorbild."
Bis 2022 läuft das Leihgeschäft in Nürnberg, bis 2025 läuft sein Vertrag noch bei RB Leipzig, wohin er dann gereift und gestählt zurückkehren soll. So der Plan. RB-Coach Jesse Marsch kennt er längst, "weil er noch bei Ralf Rangnick Co-Trainer war", so Krauß, "aber ich mache mir noch gar keine Gedanken, was nächstes Jahr ist, da kann noch so viel passieren." Jetzt gilt es erst mal in der U 21 Fuß zu fassen. Die nächsten Schritte in den Spuren Kimmichs.
