Nordhorns Stürmer Brode und Werders Keeper Wiese strecken sich nach dem Ball. dpa
Bei Eintracht Nordhorn musste Trainer Shelquet Lajci nur auf Angreifer Elezi verzichten und konnte ansonsten aus dem Vollen schöpfen. Auf Seiten von Werder fehlten Diego und Tosic (beide Olympia) und die verletzten Mertesacker (Reha nach Knie-Op) und Harnik (Außenbandriss im Knie). Hunt war angeschlagen (Zehe), stand aber im Kader. Einziger Neuzugang in der Startelf des Teams von Thomas Schaaf war der österreichische Nationale Prödl, der von Sturm Graz an die Weser wechselte.
Im Stadion am Heideweg nahm Werder Bremen seine Aufgabe von Beginn an ernst und übernahm bei strahlendem Sonnenschein sofort das Kommando auf dem Rasen. Es dauerte auch nicht lange, da durfte die Schaaf-Elf das erste Mal jubeln: Jensen schnappte sich im Mittelfeld das Leder und schickte Rosenberg steil. Der Schwede blieb eiskalt und schob locker ein (6.). Und das Star-Ensemble von der Weser ließ nicht locker, nutzte die wenigen Vorstöße der Nordhorner eiskalt aus, denn in der Rückwärtsbewegung war die Eintracht oft zu langsam. So kam Almeida zweimal zu Jubelszenen. Das erste Mal nach feinem Zuspiel von Rosenberg per Abstauber (15.), wenig später mit Köpfchen nach einer überlegten Frings-Hereingabe (22.).
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Als dann auch Rosenberg mit einem sehenswerten Lupfer sein zweites Tor feiern durfte (31.) – Frings hatte mit einem einzigen Pass die Nordhorner Defensive bloßgestellt – war das Spiel endgültig und früh entschieden. Aber die Gastgeber zeigten Moral und kamen noch vor der Halbzeit zu ihrem Ehrentreffer. Novaku nahm allen Mut zusammen und zog aus 25 Metern knallhart ab. Wiese konnte nur mit den Fäusten klären, aber die Parade geriet zur Vorlage für einen Schuss von Arend. Auch den konnte Wiese noch abwehren, gegen den dritten Nordhorner Versuch von Brode war Bremens Keeper chancenlos (36.). Bremen kontrollierte daraufhin aber weiter überlegen das Spielgeschehen und ließ bis zum Pausenpfiff nichts mehr anbrennen, vergab sogar noch durch vielfache Abseitspositionen weitere gute Torchancen.
In Durchgang zwei ging es weiter mit dem Spiel in eine Richtung. Und Werders Sturmspitzen profitierten dabei von tollen Zuspielen aus dem Mittelfeld. Erst spielte Rosenberg Hugo Almeida frei (50.), dann sah Jensen die Lücke für Rosenberg selbst (55.). Beide ließen sich dabei nicht lange bitten und trafen jeweils zum dritten Mal. Bremen wechselte nun Almeida und Hunt aus der Partie, Niemeyer und Sanogo kamen zu ihrer Saisonpremiere. Am Spielverlauf änderte sich freilich wenig. Bremen diktierte, Nordhorn reagierte, und zeigte gegen Ende der Partie gar Auflösungserscheinungen. Sanogo (71.), Rosenberg (74.) und Vranjes (75.) bauten die Führung gegen eine nun indisponierte Eintracht weiter aus. Einen Höhepunkt hatte die Partie dann doch noch zu bieten. Novaku, der schon in ersten Hälfte den Treffer für den Gastgeber eingeleitet hatte, setzte zu einem schönen Sololauf an, düpierte die halbe Bremer Abwehr und verwandelte überlegt zum 2:9 (81.). Auch der Schlusspunkt blieb der Eintracht vorbehalten. Narcar nutzte eine Unaufmerksamkeit in der Werder-Hintermannschaft und traf zum Endstand. Letztlich setzte sich der hohe Favorit aus Bremen völlig verdient gegen den Oberligisten durch und zog ungefährdet in die zweite Runde des DFB-Pokals ein.
Die wird am 23./24. September ausgetragen. Zuvor steht aber für den Vizemeister der Ligastart auf dem Programm. Werder Bremen beginnt die Bundesligasaison am Samstag mit einem Auswärtsspiel in Bielefeld.