EM

Vor England-Deutschland: Luke Shaw schlägt gegen Mourinho zurück

Englands Linksverteidiger holt alte Fehde wieder ein

Shaw schlägt gegen Mourinho zurück: "Er kann es anscheinend nicht"

Eine spezielle Beziehung: Luke Shaw (li.) und José Mourinho.

Eine spezielle Beziehung: Luke Shaw (li.) und José Mourinho. picture alliance (2)

Am Dienstag (18 Uhr, LIVE! bei kicker) soll er Joshua Kimmich im EM-Achtelfinale gegen Deutschland ausbremsen, zwei Tage vorher hat Luke Shaw das erst einmal mit einer anderen Fußballgröße versucht: mit José Mourinho.

Niemand weiß genau, warum, aber als Mourinho noch Trainer von Manchester United und Shaw war, hatte er den Linksverteidiger für alle offensichtlich auf dem Kieker. Mehrfach demontierte "The Special One" ihn geradezu in aller Öffentlichkeit, sprach ihm zeitweise fast die Profifußball-Tauglichkeit ab ("Sein Körper, mein Gehirn").

Mourinho kritisiert Shaws Standards - und erntet einen langen Vortrag

Rund drei Jahre später ist die alte Fehde wieder aufgebrochen, weil Mourinho als EM-Experte im Radio Shaws Standardsituationen bei Englands 1:0-Sieg gegen Tschechien als "sehr schwach" und "dramatisch schlecht" beschrieb. Doch eine Sache war diesmal anders: Shaw ließ es sich nicht gefallen.

Der bald 26-Jährige, der bei Ole Gunnar Solskjaer im Verein ebenso hinten links gesetzt ist wie bei Gareth Southgate im Nationalteam, verteidigte sich nicht nur gegen den konkreten Vorwurf ("Ich habe nicht das Gefühl, dass sie so schlecht waren, wie er sagt"), sondern brachte erstmals auch seine Verwunderung über seinen Dauerkritiker zum Ausdruck.

"Das, was er jetzt gesagt hat, ist nichts im Vergleich zu dem, wie es früher war"

"Ich bin es gewohnt, dass er negative Sachen über mich sagt", erklärte Shaw. "Ich verstehe es wirklich nicht, um ehrlich zu sein. Ich weiß nicht, warum er immer noch weitermacht." Das sei "ziemlich merkwürdig". Mourinho sei ein toller Trainer gewesen, "aber die Vergangenheit ist Vergangenheit", es sei nun an der Zeit, sie hinter sich zu lassen. "Ich versuche es, aber er kann es anscheinend nicht."

Sogar die Teamkollegen seien verwundert, so Shaw weiter. "Einige der Jungs haben gesagt: 'Was ist sein Problem?' Oder: 'Warum redet er immer noch?' Er muss einfach nach vorne schauen. Hoffentlich kann er seinen Frieden damit finden und aufhören, sich über mich Gedanken zu machen." Immerhin: "Das, was er jetzt gesagt hat, ist nichts im Vergleich zu dem, wie es früher war."

Inzwischen falle es ihm leicht, Mourinho zu ignorieren "und sogar darüber zu lachen", schloss Shaw seinen langen Vortrag, der zweierlei zeigte: sein neues Selbstvertrauen und, dass es beim Ignorieren noch Luft nach oben gibt.

jpe

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