DFB-Pokal

Eintracht Frankfurt: "Ungelegte Eier" bei Zirkzee und Bayern

Eintracht-Coach in Sachen Zirkzee: "Das sind ungelegte Eier"

Hütters Wunschmix: kontrolliert offensiv und kompakt

Frankfurts Coach Adi Hütter muss im DFB-Pokal in Leverkusen Bayer möglichst wenig Platz lassen.

Frankfurts Coach Adi Hütter muss im DFB-Pokal in Leverkusen Bayer möglichst wenig Platz lassen. Getty Images

Zweimal saß Adi Hütter auf der Eintracht-Bank in Leverkusen, zweimal bezogen die Frankfurter richtig Prügel unterm Bayer-Kreuz: Anfang März 2020 setzte es ein 0:4, im Endspurt 2018/19 gar ein 1:6. "In Leverkusen in der Meisterschaft haben wir uns immer sehr, sehr schlecht präsentiert. Speziell bei dem 1:6 haben wir fürchterlich ausgesehen, da waren wir einfach sehr platt", blickt der Trainer zurück auf eine Zeit, in der sein Team auf der letzten Rille parallel noch um den Finaleinzug in der Europa League kämpfte. Angesichts der jüngsten Leistungen ist der Österreicher, der den rotgesperrten Filip Kostic durch Steven Zuber ersetzen dürfte, gewiss kein Pessimist, doch warnt er natürlich vor dem individuell stark besetzten Gegner: "Wenn man ihnen Platz lässt, sind sie unangenehm."

Was direkt Rückschlüsse auf Hütters Pläne am Dienstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) zulässt: "Wir müssen eine Mischung finden zwischen dem, was wir spielen können und spielen wollen, ein Mix aus kontrollierter Offensive und Kompaktheit, wie wir es zu Hause gezeigt haben." Als die Eintracht zurecht mit 2:1 als Sieger vom Platz ging, nicht zuletzt, weil das System mit der Doppelzehn aus Daichi Kamada und Amin Younes hinter einer Spitze (Andre Silva) wie auch zuletzt in Mainz griff. Die beiden Zehner, dazu eine ballsichere Doppelsechs aus Djibril Sow und Makoto Hasebe - für viele ein Schlüssel der jüngsten Eintracht-Erfolge. "Vier Spieler in der Mitte, die gut harmonieren, das ist für den Gegner unangenehm", weiß Hütter, der vorne mit Silva eben auch noch einen treffsicheren Angreifer hat.

Sperre als K.-o.-Kriterium für Zirkzee-Leihe? - Hütter: "Das ist sicher etwas, worüber man nachdenken müsste"

Aber, und das kann auf Sicht ein Problem werden: Der Portugiese ist nach wie vor die einzig fitte Spitze im Kader, der lange verletzte Ragnar Ache braucht noch Zeit. Der Name Joshua Zirkzee (FC Bayern) hält sich hartnäckig als Leihoption für die Frankfurter. Nur: Der 19-Jährige sah am Samstag im Derby der "kleinen Bayern" in der 3. Liga gegen den TSV 1860 München (0:2) nach einem brutalen Foul zurecht Rot. Könnte die Sperre von drei Spielen ein K.o.-Kriterium für eine Leihe des Talents darstellen, weil Hütter die Dienste eines Neuen eigentlich sofort bräuchte, um Silva auch mal eine Pause zu gönnen? "Das ist sicher etwas, worüber man nachdenken müsste", sinnierte der Coach, stellte aber auch klar: "Das sind ungelegte Eier."

Offen ist zudem noch die Frage, ob sich Klubs und Profi einig werden. "Es gibt den FC Bayern, es gibt Spieler und Berater und es gibt Eintracht Frankfurt", umriss Hütter die Situation, sagte aber auch: "Zirkzee ist ein Spieler, an dem wir interessiert sind." Aber ganz augenscheinlich gewiss nicht der einzige auf der Liste von Sportvorstand Fredi Bobic, denn Hütter ließ zudem wissen: "Wenn irgendwo eine Tür zugeht, geht eine andere auf …"

Benni Hofmann

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