Int. Fußball

Kaum Durchschlagskraft: PSG mit Remis bei Pochettino-Premiere

Ligue 1, 18. Spieltag

Kaum Durchschlagskraft: Paris mit Remis bei Pochettino-Premiere

Hatte sich seinen Einstand sicherlich anders vorgestellt: Der neue Pariser Trainer Mauricio Pochettino.

Hatte sich seinen Einstand sicherlich anders vorgestellt: Der neue Pariser Trainer Mauricio Pochettino. Getty Images

Mauricio Pochettino, sein Ruf eilt ihm voraus. Der 48-jährige Argentinier hatte vor dem ersten Spiel an seiner neuen alten Wirkungsstätte die Latte bewusst hochgelegt. "PSG ist einer der größten Vereine der Welt. Es ist nicht nur wichtig zu gewinnen, sondern auch mit Stil zu gewinnen", hatte der langjährige Trainer von Tottenham Hotspur bei seiner Vorstellung in der Hauptstadt verkündet.

Pochettino musste sich zu seinem Einstand beim französischen Rekordmeister St. Etienne allerdings mit einem kräftig abgespeckten Kader begnügen: Bernat, Danilo, Florenzi, Icardi, Kimpembe, Kurzawa, Neymar, Paredes und Rafinha - mit dem Pariser Lazarett könnte man beinahe eine gesamte Startelf hochkarätig besetzen. Der Coach brachte nach dem 4:0 gegen Racing Straßburg, bei dem Thomas Tuchel letztmals an der Seitenlinie gestanden war, mit Kean und Gueye lediglich zwei neue Akteure. Letzterer sollte in der Anfangsphase unglücklich im Rampenlicht stehen ...

Gueyes folgenschwerer Fehler

Das Pariser Ensemble übernahm nach flottem Auftakt der Gastgeber die Kontrolle, gab den Takt vor (78 Prozent Ballbesitz) und erarbeitete sich über Kean (11.) und Marquinhos (13.) erste vielversprechende Möglichkeiten. Die kompakte Defensive der AS machte PSG aber das Leben schwer, ließ aus dem Spiel heraus nur selten Gefahr entstehen. Offensiv trat St. Etienne dagegen hauptsächlich über schnelles Umschaltspiel oder nach Standards in Erscheinung. Es war aber ein individueller Fehler von Gueye, der den ersten Treffer der Partie von Hamouma zur Folge hatte (19.) - 1:0 für die AS.

Die Führung sollte allerdings nicht lange Bestand haben, weil Kean nur drei Minuten später mit einem Schuss durch die Beine von Torwart Moulin für den verdienten Ausgleich sorgte. Daraufhin schnürte PSG die Gastgeber in der eigenen Hälfte ein, St. Etienne konnte bis kurz vor der Pause kaum noch für Entlastung sorgen - Paris jedoch auch nicht für Gefahr.

Paris tut sich schwer, Bouanga fehlt nicht viel

Letzteres änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nicht wirklich. Durch die Einwechslung von Pembelé und Draxler flammte die PSG-Offensive zwar wieder etwas auf, letztlich vermisste man aber die nötige Durchschlagskraft, die zündende Idee.

Über acht Jahre und punktgenau 15 Spiele liegt der letzte Ligue-1-Sieg von St. Etienne gegen Paris St. Germain inzwischen schon zurück. Am 3. November 2012 entschied ein gewisser Aubameyang die Begegnung für den französischen Rekordmeister. Zum Matchwinner gegen den Hauptstadtklub wäre beinahe auch Bouanga avanciert, doch der Stürmer ließ mit seinem Kopfball nur die Latte zittern (71.).

PSG erhöhte zwar in der Schlussphase noch einmal gewaltig die Schlagzahl, kam allerdings nicht mehr über das unter dem Strich gerechte Remis hinaus. Die Worte bei seinem Amtsantritt hatten vielversprechend geklungen, bei der Premiere unter erschwerten Bedingungen in St. Etienne ließ Pochettino diesen aber noch keine großen Taten folgen. Die nächste Möglichkeit dazu bietet sich bereits am Samstag, wenn die Rot-Blauen Stade Brest (21 Uhr) empfangen.

phb

Lewandowski "nur" Zweiter: Die besten Torjäger des Kalenderjahres 2020