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Pirmin Schwegler: "Ich wollte Nagelsmann erleben"

Quarantäne, Re-Start in Australien - dann macht der Schweizer Schluss

Schwegler: "Ich wollte Nagelsmann erleben"

Will seine Erfahrungen an die jüngeren Spieler weitergeben: Pirmin Schwegler.

Will seine Erfahrungen an die jüngeren Spieler weitergeben: Pirmin Schwegler. Getty Images

Nachdem er und seine Frau das Abenteuer Australien im Frühjahr während der aufziehenden Pandemie vorzeitig abbrachen, weil auch Down Under die Spiele abgesetzt und die Gehälter nicht mehr bezahlt wurden, befindet sich der Schweizer nun seit einer Woche wieder in Sidney, da sein Klub am 22. Juli die erste Partie hat. "Ich war immer ein Typ, der Wort hält. Wir haben in Australien in unserer Freizeit viel gesehen und erlebt, deswegen hätte ich nicht mehr zurück nach Down Under gemusst. Aber für Verein und Spieler, auch für die Liga, hängt extrem viel am Re-Start, weil sonst der TV-Deal platzen könnte", schildert Schwegler, der als Wieder-Einreisender in die dort übliche Quarantäne musste. "Ein Stück weit mache ich das für die Jungs. Ich konnte als junger Profi in Leverkusen zu Carsten Ramelow oder Bernd Schneider aufschauen, in Frankfurt zu Christoph Spycher. Nun will ich als älterer Spieler anderen von dieser Erfahrung etwas zurückgeben."

Gerade bei den Hessen reifte der 33-Jährige zum Führungsspieler, ohnehin habe er dort die intensivste Phase seiner Karriere erlebt. "Die Schritte in Frankfurt waren besonders prägend, weil ich mich als Bundesligaspieler etablierte. Es wäre mein Wunsch gewesen, länger zu bleiben", so Schwegler, der mit einer Frankfurterin verheiratet ist. Doch bei der TSG Hoffenheim bot man ihm damals einen deutlich längeren Vertrag an. Schnell setzte sich Schwegler ab 2014 auch im Kraichgau durch, ehe er ab der Übernahme durch Julian Nagelsmann peu a peu seinen Stammplatz verlor.

Dennoch ist Schwegler voll des Lobes über den heutigen Coach von RB Leipzig: "Ich blieb bewusst noch ein Jahr, weil ich ihn erleben wollte, weil ich merkte, dass ich das als Spieler mitnehmen muss. Ich lernte ganz neue Elemente kennen." Lernen dürfte für Schwegler schon bald wieder zur Tagesordnung gehören, denn sobald die Saison in Australien um ist, will Schwegler die Karriere beenden und danach im Fußball "gerne mittelfristig was machen, vielleicht im Management".

Wie der frühere Nati-Spieler über Ottmar Hitzfeld und Jupp Heynckes denkt, warum die Eintracht aus seiner Sicht 2011 den überraschenden Abstieg nicht mehr verhindern konnte und weshalb er sich vor der Vorbereitung immer schon fitmachte, als die Kollegen noch Fotos aus Ibiza schickten, lesen Sie im Interview in der kicker-Montagsausgabe.

Benni Hofmann