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DFB macht transparent: Das verdienen Keller, Koch, Seifert & Co.

Diese Aufwandsentschädigungen erhalten Koch, Seifert & Co.

DFB macht Zahlungen transparent: Keller erhält monatlich 20.500 Euro

Erhält eine höhere Aufwandsentschädigung als Vorgänger Reinhard Grindel: DFB-Präsident Fritz Keller.

Erhält eine höhere Aufwandsentschädigung als Vorgänger Reinhard Grindel: DFB-Präsident Fritz Keller. picture alliance

Als Fritz Keller im vergangenen Herbst zum neuen DFB-Präsidenten gekürt wurde, war ihm dieser Punkt so wichtig, dass er ihn sogar zur Bedingung für seine Kandidatur gemacht hatte: Der Grindel-Nachfolger wollte nach turbulenten Monaten beim Verband einen Vergütungs- und Beratungsausschuss einrichten, der die Bezüge der Präsidiumsmitglieder transparenter und gerechter gestalten sollte.

An diesem Freitag nun hat dieses "externe und unabhängige Gremium" bei einer außerordentlichen Sitzung des DFB-Präsidiums seine Beschlüsse vorgestellt. Demnach erhält Keller als Präsident in der Wahlperiode 2019 bis 2022 als Aufwandsentschädigung jährlich 246.000 Euro brutto, also 20.500 Euro im Monat. Laut DFB arbeitet er dafür in einer "Sieben-Tage-Woche mit jeweils deutlich mehr als täglich acht Stunden Einsatz für den Fußball in Deutschland".

Kellers Aufwandsentschädigung ist höher als die von Vorgänger Grindel

Am zweitmeisten im DFB-Präsidialausschuss erhält Schatzmeister Dr. Stephan Osnabrügge - 166.800 Euro. Es folgen Dr. Rainer Koch, der erste Vizepräsident Regional- und Landesverbände, mit 144.000 Euro und Peter Peters, der erste Vizepräsident Liga, mit 78.000 Euro. Christian Seifert, der Vorsitzende der DFL-Geschäftsführung, kassiert über den DFB 63.600 Euro.

Kellers Vorgänger Reinhard Grindel hatte mit 86.400 Euro pro Jahr eine deutlich geringere Aufwandsentschädigung erhalten, jedoch zusätzlich einen Verdienstausfall beantragen können, der in seiner Anfangszeit noch einmal 86.400 Euro jährlich betragen haben soll. Diese Möglichkeit besteht für Mitglieder des Präsidialausschusses künftig nicht mehr, sondern nur für die weiteren stimmberechtigen Mitglieder des DFB-Präsidiums, die eine jährliche Aufwandsentschädigung von 51.600 Euro erhalten.

Für Präsidiumsmitglieder mit FIFA- oder UEFA-Amt gibt es eine Deckelung

Sollten Gremiumsmitglieder - wie früher Grindel - gleichzeitig Ämter bei FIFA oder UEFA bekleiden und von dort Zuwendungen erhalten, gilt jetzt eine Deckelung auf insgesamt 246.000 Euro pro Jahr. Übersteigt die Gesamtvergütung eines Präsidiumsmitgliedes diesen Betrag, werde die DFB-Aufwandsentschädigung entsprechend gekürzt.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats der DFB GmbH wird jährlich eine Vergütung von 36.000 Euro erhalten. Diese Regelung trete "nach Abschluss des GmbH-Prozesses" in Kraft. Keller, der aktuelle Vorsitzende, erhält für dieses Amt keine Vergütung.

"Es muss heute selbstverständlich sein, auch finanziell transparent zu sein"

"Die Einsetzung eines Vergütungs- und Beratungsausschusses war eine der zentralen Bedingungen für meine Kandidatur als DFB-Präsident. Ich bin sehr froh, dass dieses Gremium nun für alle nachvollziehbare, transparente Regelungen gefunden hat", wird Keller in der DFB-Mitteilung zitiert. "Es muss heute selbstverständlich sein, auch finanziell transparent zu sein. Die wichtige Arbeit des Vergütungs- und Beratungsausschusses ist eine von vielen Maßnahmen, um verlorengegangene Glaubwürdigkeit und Vertrauen in die Institutionen des Fußballs zurückzugewinnen."

Dazu passt auch, dass die Mitglieder des Präsidialausschusses für den Zeitraum der Kurzarbeit beim DFB freiwillig auf zehn Prozent der Aufwandsentschädigung verzichten.

jpe