Regionalliga

Lok-Trainer Wolfgang Wolf über Torwart-Patzer gegen Verl

Verl geht mit leichtem Vorteil ins Rückspiel gegen Leipzig

Lok-Trainer Wolf über Torwart-Patzer: "Dann wirft er sich so ein Ding rein"

Musste nach seinem Patzer aufgebaut werden: Lok-Keeper Fabian Guderitz.

Musste nach seinem Patzer aufgebaut werden: Lok-Keeper Fabian Guderitz. imago images

Von einer "kalten Hose" sprach Verls Trainer Gino Capretti angesichts des ersten Pflichtspiels seit Ende Februar. Er und sein Team waren trotz des Corona-Ausbruchs im nahe gelegenen Rheda-Wiedenbrück nach Leipzig gereist, um dort den Grundstein zu legen für den Aufstieg in die 3. Liga. Bei diesen Voraussetzungen und den äußeren Bedingungen "war es gerade zu Beginn von Hektik geprägt", so Capretti.

Die Gäste waren nur schleppend reingekommen ins Spiel und auch prompt in Rückstand geraten. "Wir haben es am Anfang nicht geschafft, unseren Mann zu stehen, haben Standards zugelassen und das Tor geschluckt." Dann aber fing sich der Tabellenzweite der Regionalliga West und belohnte sich quasi mit dem Pausenpfiff - für Lok-Trainer Wolfgang Wolf "ein Gegentor zum unglücklichsten Zeitpunkt".

Wirklich Mut schöpfte Verl trotz des Ausgleichstreffers aber nicht, denn nach der Pause waren es wieder die Sachsen, die den Ton angaben und durch den eingewechselten Steinborn erneut in Führung gingen. "Steini", lobte Wolf, "kann diesen Schuss, den macht er blind." Einsatz und Engagement stimmten beim SC, "da muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen", so Capretti. "Aber fußballerisch weiß ich, und die Jungs auch, dass wir es besser können."

Wir werden auswärts ein Tor machen, sie müssen also gegen uns gewinnen, ansonsten nehmen wir den Aufstieg mit.

Wolf vor dem Rückspiel

Ein Auswärtstor und eine knappe Niederlage wären aus Sicht der Gäste wohl akzeptabel gewesen, doch da machte ihnen Lok-Torhüter Guderitz noch ein Geschenk, schmiss sich einen harmlosen Ball ins eigene Netz und sorgte so für den 2:2-Endstand. "Das tut mir leid für den Torwart", sagte sogar Capretti.

Wolf versicherte, dass niemand Guderitz "den Kopf abreißen" werde, doch "das Ergebnis tut schon weh, das muss ich sagen". Für den Lok-Trainer und seine Mannschaft gehe es nun darum, Guderitz aufzubauen. "Er hat bis dahin fehlerfrei gespielt, und dann wirft er sich so ein Ding rein, damit muss er leben."

Klar ist für Wolf vor dem Rückspiel am Dienstag (16 Uhr, LIVE! bei kicker) trotzdem: "Wir werden auswärts ein Tor machen, sie müssen also gegen uns gewinnen, ansonsten nehmen wir den Aufstieg mit. Es ist alles offen." Ob das Spiel in Verl stattfinden kann, ist wegen der Pandemie noch offen.

mkr