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Blau-Weiß 90: Mit Großinvestor in Liga 3?

Oberliga NOFV Nord

Blau-Weiß 90: Mit Großinvestor in Liga 3?

Ein Anhang, der zu Teilen noch die Bundesliga-Zeiten kennt: Schafft Blau-Weiß 90 Berlin den Sprung zurück in den Profifußball?

Ein Anhang, der zu Teilen noch die Bundesliga-Zeiten kennt: Schafft Blau-Weiß 90 Berlin den Sprung zurück in den Profifußball? imago images / Matthias Koch

"Blau-Weiß is back!", dieses Motto rief Präsident Michael Meister vor rund fünf Jahren beim ehemaligen Bundesligisten SV Blau-Weiß 90 Berlin aus. Damals bis in die Landesliga abgerutscht, setzte man sich das Ziel, in die Oberliga zurückzukehren. Der Plan gelang, und zwar schneller als gedacht: Nach zwei Aufstiegen 2015/16 und 2017/18 war es so weit. "Und dementsprechend haben wir uns überlegt, wie geht es jetzt weiter?", so Michael Meister heute.

Einfach nur schauen, ob es mit der nächsthöheren Liga auch was wird? Nein, findet Meister, der in den 70er und 80er Jahren selbst für Blau-Weiß spielte, ein Sprung von Oberliga in Regionalliga sei ohnehin immens, also will er besser gleich Liga 3 anpeilen: "Es macht keinen Sinn, in die Regionalliga aufzusteigen, um da einfach nur mal kurz mitzuspielen. Ab der dritten Liga gibt es Fernsehgelder, da kann man ganz anders wirtschaften", sagt er. Derzeit sucht er für diesen Plan Unterstützung, jemand, der ein "Faible für Fußball habe, mit Herzen hinter der Sache" stehe, "keiner, der sagt, ich will mal 50.000 Euro investieren, mit der Hoffnung, in der dritten Liga etwas zurückzubekommen", so Meister im Interview.

Da ein solcher Großinvestor allerdings noch nicht in Sicht ist, geht es in der kommenden Saison zunächst behutsam in der Oberliga NOFV Nord weiter, dennoch will man schon den Grundstein für eine möglichen weiteren Aufbruch legen: "Wir strukturieren den Kader um, verjüngen ihn, damit wir uns in den nächsten beiden Jahren für die nächsten Wege vorbereiten können", sagt Meister, der dabei an der Seitenlinie weiter auf Ex-Profi Marco Gebhardt (u.a. TSV 1860 München, Energie Cottbus, Eintracht Frankfurt) baut: "Er hat bei Dynamo Dresden das NLZ geleitet. Wenn jemand in der Lage ist, junge Menschen weiterzubilden, dann ist er das. Das passt genau in unser Konzept!"

Darum, dritte Kraft der Hauptstadt zu werden, geht es Meister mit seinen Plänen übrigens nicht. "Wenn wir unsere Ziele erreichen, und mit dem Ziel am Ende sechste Kraft sind, ist mir das Recht. Von mir aus können wir zwei Erstligisten und zwei Zweitligisten haben, die nicht Blau-Weiß heißen. Für Berlin ist das überhaupt kein Problem."

jam