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Offiziell: Baden-Württemberg bricht die Saison 2019/20 ab

Meister werden durch Quotienten-Regelung ermittelt - Keine Absteiger

Offiziell: Baden-Württemberg bricht die Saison 2019/20 ab

In Baden-Württemberg ist der Saisonabbruch offiziell beschlossene Sache.

In Baden-Württemberg ist der Saisonabbruch offiziell beschlossene Sache. imago images

Am Samstagvormittag machte zunächst das höchste Gremium des Südbadischen Fußball-Verbandes den Auftakt, um über den Abbruch der Saison 2019/20 zu entscheiden. Um 11 Uhr startete der außerordentliche Verbandstag - erstmals in der Geschichte des SBFV virtuell. Nach fast zwei Stunden war der Abbruch und entsprechende Regularien beschlossen. Ergebnisse: In den südbadischen Ligen wird nur der Meister aufsteigen. Dieser wird über die Quotienten-Regelung ermittelt. Sportliche Absteiger hingegen wird es keine geben. Zudem, so SBFV-Präsident Thomas Schmidt, werde in dieser Saison auf das Aufstiegsrecht der Zweitplatzierten verzichtet. Entsprechende Anträge gegen diese Entscheidung wurden von den Delegierten klar abgelehnt. Die Verbandspokalwettbewerbe der Herren, Frauen und A-Junioren bleiben weiter ausgesetzt, da hier ein Teilnehmer für den DFB-Pokal ermittelt werden muss. Dies solle nach Möglichkeit sportlich erfolgen. Sofern dies bis zur Meldefrist nicht möglich sei, werde das Los über den DFB-Pokal-Teilnehmer entscheiden. Die Pokale auf Bezirksebene wurden abgebrochen. Bestätigt wurde außerdem, dass der SBFV das Spielsystem für das Spieljahr 2020/21 gegebenenfalls auch kurzfristig anpassen kann, sollte dies erforderlich sein.

Später am Tag trafen sich dann die Gremien des WFV und BFV. Während in Württemberg die Entscheidungen bezüglich Aufsteiger identisch zu Südbaden ausfielen, darf in Baden auch der quotientenbeste Teilnehmer an einer Aufstiegsrunde aufsteigen. Diese Regelung des BFV gelte für Herren-, Frauen- sowie Jugendbereich. Alle Pokalwettbewerbe mit Ausnahme der für den DFB-Pokal relevanten Wettbewerbe werden ebenfalls abgebrochen. Sollte es bis zum Meldetermin für den DFB-Pokal nicht möglich sein, sportlich einen Teilnehmer zu ermitteln, wird der BFV-Verbandsvorstand diesen benennen. "Um es kurz zu machen: es war ein unglaublich intensiver Weg. Wenn der heutige Tag vorüber ist, haben wir das Fundament für die weiteren Schritte gelegt und können den Blick nach vorne richten", fasste BFV-Präsident Ronny Zimmermann den Weg bis zum Verbandstag zusammen. Nun sei er erleichtert, dass alles gut funktioniert habe und damit die wochenlangen, aufwändigen Vorbereitungen mit einem reibungslosen Ablauf belohnt wurden. "Froh bin ich, dass die Vereine und wir nach den heutigen, wegweisenden Beschlüssen nun das größtmögliche Maß an Planungssicherheit für die Saison 2020/21 haben und die Weichen stellen können." Die Delegierten hätten eine weitsichtige und rechtssichere Entscheidung getroffen, die auch einer nachträglichen Überprüfung standhalten würde, so Zimmermann. "Nun richten wir den Blick nach vorne. Ich kann versichern, dass wir alles uns mögliche daran setzen, dass es so schnell wie nur möglich weitergehen kann. Wir wollen alle Fußball spielen."

Ähnlich sieht es WFV-Präsident Matthias Schöck: "Wir haben uns die Zeit genommen, um die Beschlüsse so vorzubereiten, dass sie einer nachträglichen Überprüfung auch standhalten. Dass es keine Lösung gibt, die alle Beteiligten zufrieden stellen kann, war uns klar." Er vertraue nun darauf, dass sich auch diejenigen mit der Entscheidung arrangieren können, die sich einen anderen Ausgang erhofft haben. "Diese hoffentlich einmalige Herausforderung zu meistern, hat unseren Vereinen und dem Verband viel abverlangt. Ab sofort richten wir aber den Blick nach vorne und wollen alles dafür tun, so bald wie möglich zur fußballerischen Normalität zurückzukehren."

Auch Oberliga wird abgebrochen

"Es ist ein großer Erfolg für den Fußball in Baden-Württemberg, dass wir nun im Grundsatz einheitliche Regelungen erzielen konnten", so BFV-Vizepräsident Rüdiger Heiß mit Blick auf die gemeinsamen Spielklassen. Nach den Beschlüssen der drei Verbände werden somit auch die Vereine der Oberligen in Baden-Württemberg die Spielzeit 2019/20 zum 30. Juni beenden. Diesen Beschluss, der für die Herren, die Frauen und den Jugendbereich gelte, habe die Gesellschafterversammlung bereits im Vorfeld unter der Maßgabe getroffen, dass die Verbandstage eine entsprechende Entscheidung treffen. Während bei den Damen und im Jugendbereich nur die Meister in die Oberliga aufsteigen, wird bei den Herren auch aus den Mannschaften mit dem jeweils zweithöchsten Quotienten der Verbandsligen Baden, Südbaden und Württemberg ein weitere Aufsteiger ermittelt. Absteiger aus den Oberligen wird es keine geben.

dw

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