Regionalliga

Türkgücüs Aufstieg und die Stadionfrage - Kivran schafft Perspektiven

Umzug nach Ingolstadt oder Augsburg?

Türkgücüs Aufstieg und die Stadionfrage - Kivran schafft Perspektiven

Peilt mit Türkgücü München die 3. Liga an: Präsident Hasan Kivran.

Peilt mit Türkgücü München die 3. Liga an: Präsident Hasan Kivran. imago images

Nach der Entscheidung über eine Fortsetzung der Saison 2019/20 und der Absage der Spielzeit 2020/21 steht für den Tabellenführer der Regionalliga Bayern Türkgücü München derzeit nur eines fest: Der Verein, der sich bei der Abstimmung seiner Stimme enthielt, ist gewillt, sein Aufstiegsrecht wahrzunehmen. Stichtag dafür ist der 22. Juni, bis dahin muss der Bayrische Fußballverband dem DFB den Aufsteiger benennen.

Die Stadionfrage ist aktuell so ungewiss wie die Nachfolge von Trainer Reiner Maurer. Dessen Vertrag war am 31. Mai fristgerecht ausgelaufen und wurde nicht verlängert. So spart sich Präsident und Mäzen Kivran ein Trainergehalt, auch der Mannschaft rang er nach zähen Verhandlungen einen Gehaltsverzicht ab. Kivran habe dem Team sogar mit seinem Rückzug gedroht. Ähnlich verfuhr er mit der Stadt München und dem BFV.

Investitionen in den Nachwuchs

So kämpfen der Geschäftsmann Kivran und Geschäftsführer Max Kothny derzeit an vielen Fronten. Wie ernst das Thema Nachhaltigkeit ist, belegen die jüngsten Personalien. Mit Alban Zinsou wurde ein neuer Koordinator für den bislang vernachlässigten Nachwuchsbereich engagiert, Helmut Lehnert übernimmt das Nachwuchs-Scouting.

Völlig ungewiss ist, in welchem Stadion der Aufsteiger in spe in Liga 3 auflaufen wird. Seit Jahresbeginn nennt Türkgücü das Grünwalder Stadion als seine Heimspielstätte. Wegen der Corona-bedingten Unterbrechung konnte, bis auf ein Testspiel im Januar gegen den FC Bayern II, keine Partie in der Giesinger Kultstätte absolviert werden. Und dabei scheint es zu bleiben.

Olympiastadion-Umbau wohl zu teuer - Umzug nach Ingolstadt oder Augsburg?

Zuletzt beugte sich die Stadt München dem Druck des DFB, der keine drei Teams aus derselben Liga in einem Stadion erlaubt. Da sich weder der TSV 1860 noch die Bayern-Amateure aus ihrer bisherigen Heimat vertreiben lassen wollen, liegt es nun an Türkgücü, sich nach einer Alternative umzuschauen. Genannt wurde hierbei das Münchner Olympiastadion, in dem jedoch seit der Eröffnung der Allianz-Arena im Jahr 2005 kein Fußballspiel mehr ausgetragen wurde. Die enormen Kosten, die ein Umbau zu einer drittligatauglichen Spielstätte mit sich brächte, lassen diese Option ebenso unrealistisch erscheinen wie alle anderen Möglichkeiten in der bayerischen Landeshauptstadt. Da auch Unterhaching bereits ablehnte, kommen derzeit nur die Arenen in Ingolstadt und Augsburg infrage, die im geforderten maximalen 100-Kilometer-Umkreis liegen und den Anforderungen entsprechen.

Matthias Horner