Die Ansage war eindeutig. Und sie gilt - selbstredend - unabhängig vom Finalgegner, der am Mittwochabend in der Partie zwischen Bayern München und Eintracht Frankfurt ermittelt wird. "Es ist mein erstes Finale mit Leverkusen. Ich bin stolz darauf und hoffe, dass der Weg noch nicht zu Ende ist. Am Ende wollen wir nicht nur da sein, sondern auch etwas holen", erklärte Abwehrchef Sven Bender nach dem souveränen 3:0-Erfolg gegen Viertligist 1. FC Saarbrücken in Völklingen.
Natürlich kann es für Bayer 04 jetzt nur das Ziel geben, in Berlin den ersten Titel seit 1993 zu holen. Und diese Hoffnung trägt auch Rudi Völler in sich. Auch wenn der Geschäftsführer den Blick nach dem Finaleinzug in Richtung Bundesliga lenkte. "Jetzt schauen wir erst mal, dass wir auf Schalke etwas machen", wehrte der 60-Jährige die Titelfrage ab, um aber wenig später darauf zu verweisen, dass DFB-Pokal-Endspiel nicht zwingend das einzige Finale in dieser Saison mit Leverkusener Beteiligung bleiben muss. "Wir sind ja noch in drei Wettbewerben. Im ersten Endspiel sind wir jetzt. Das haben wir uns verdient."
Während der 90 Minuten in Völklingen gab es nie Zweifel, wer das Ticket nach Berlin lösen würde. Doch Völler spürte vor der Partie offensichtlich den Druck, der auf dem hohen Favoriten lag. "Eins ist klar, das hat man in diesen Tagen gemerkt: Wenn wir heute hier ausgeschieden wären, wäre die ganze Saison hart geworden." Jetzt soll sie zu großen Fest für Bayer werden.
Ich bin immer noch ein bisschen optimistisch, dass vielleicht sogar in Berlin - wenn man da ein kleines Zeichen setzen will - mit ein paar Zuschauern gespielt wird. Die Hoffnung habe ich noch nicht aufgegeben.
Rudi Völler
Ein Fest, das in Berlin nach Völlers Wunsch nicht vor einer Geisterspiel-Kulisse stattfinden könnte. "Ich bin immer noch ein bisschen optimistisch, dass vielleicht sogar in Berlin - wenn man da ein kleines Zeichen setzen will - mit ein paar Zuschauern gespielt wird. Die Hoffnung habe ich noch nicht aufgegeben."
Vorher geht es noch vier Mal in der Liga ohne Zuschauer um Punkte. Um unter die ersten Vier zu kommen und sich so für die Champions League zu qualifizieren, sind dabei Siege genauso Pflicht wie am 4. Juli in Berlin. Denn: "Endspiele muss man gewinnen", weiß Trainer Peter Bosz, "dann ist man glücklich." Und zwar nur dann.
Havertz kehrt zurück - Hoffen bei Bellarabi
Das erste Endspiel um die Königsklasse steht am Sonntag auf Schalke an. Dann dürften die zuletzt angeschlagen geschonten Leon Bailey und Kai Havertz ebenso wie Daley Sinkgraven nach einer Zehenverletzung wieder im Kader stehen. Fehlen dürfte hingegen neben dem seit längerem an einer Fußverletzung laborierenden Kapitän Lars Bender auch Karim Bellarabi. Der Flügelstürmer erlitt am Dienstag eine Muskelverletzung im Oberschenkel. Bei Bayer hofft man, dass es sich nicht um einen Faserriss handelt. Dass der Rechtsaußen am Sonntag einsatzfähig ist, gilt als äußerst unwahrscheinlich, unabhängig davon, ob diese Hoffnung auf eine leichtere Blessur erfüllt wird oder nicht.
