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kicker Heimspiel-Cup: Daniel "Bubu" Butenko schlägt Jan Wendler

kicker Heimspiel-Cup

Nur "Bubu" war zu stark für den Wendler

Verpasste den Sieg beim kicker Heimspiel-Cup nur haarscharf: Jan Wendler.

Verpasste den Sieg beim kicker Heimspiel-Cup nur haarscharf: Jan Wendler. Twitch/privat

3:2 hatte Jan Wendler das Final-Hinspiel nach früher 2:0-Führung gegen den ehemaligen Deutschen Meister und E-Sport-Profi des 1. FC Nürnberg Daniel "Bubu" Butenko gewonnen, ehe sowohl das Rematch als auch das dann nötige Entscheidungsspiel jeweils knapp mit 1:0 an den Profi gingen. "Ich habe vorher gesagt: 'Ich kann nur gewinnen.' Und ich habe auch nur gewonnen", sagte Wendler hinterher, der seinem Heimatverein, dem hessischen B-Kreisligisten SV 1895 Neuhof, immerhin einen nagelneuen Tischkicker im Wert von 1000 Euro fürs Vereinsheim bescherte.

"Sehr schwitzige Angelegenheit"

Der Siegerscheck über 1000 Euro aber geht zum TSV Neumarkt-St. Veit nach Oberbayern, wo "Bubu" Butenko die C-Jugend trainiert. "Ich wusste, dass es nicht leicht wird", sagte Butenko im Anschluss. "Mir ist schon klar, dass bei 3700 Teilnehmern nicht nur gute Spieler dabei sind, dass es aber gute Amateure gibt, die vielleicht nur nicht die Zeit haben, Profi zu sein, war mir schon bewusst."

Über 1200 Zuschauer in der Spitze waren am finalen Sonntag im Livestream auf Twitch dabei, als die besten vier von 3704 Startern den Champion des 1. kicker Heimspiel-Cups ermittelten. Bis Butenkos Triumph feststand, musste er mehr arbeiten als ihm lieb sein konnte. "Bis zum Halbfinale war es relativ einfach", gab Butenko zu, "doch Halbfinale und Finale waren schon eine sehr schwitzige Angelegenheit."

"Genial, was da abgegangen ist"

Schon im Semifinale hatte es nämlich zeitweise intensiv nach Sensation gerochen, als Nico Jehle vom MFC 08 Lindenhof Butenko nach Hin- und Rückspiel nur denkbar knapp (2:1, 1:3) unterlegen war. Im anderen Duell ging es ebenfalls hauchdünn zu. E-Sport-Nachwuchsprofi Tarik "TarikHSV" Filali von der eZwoten des Hamburger SV hatte das Hinspiel gegen "den Wendler" gewonnen (1:0), musste sich nach dem Rückspiel (0:2) dem im Twitch-Chat Gefeierten letztlich aber doch geschlagen geben.

"Es war genial, was da im Chat abgegangen ist", befand der haarscharf besiegte Underdog im Anschluss. "Ich glaube, es waren auch die anderen Zuschauer sehr erfreut, was unsere Jungs da abgeliefert haben. Die haben Werbung für unseren Verein gemacht, wie sympathisch und tolerant der ist." Dass er überhaupt in den Genuss kam, sich live im Stream mit den Besten zu messen, hätte Jan Wendler nicht für möglich gehalten: "Ich wusste zwar, dass ich nicht der Durschnittsspieler bin und schon auch was kann, aber dass ich in einem Feld, in dem einige Profis dabei waren, ins Finale komme und so ein knappe Ergebnis gegen einen Pro erziele, hätte ich nicht erwartet."

"Ich habe mir nichts vorzuwerfen"

Auch mit einem Tag Abstand will Wendler nicht wehmütig sein, ob der verpassten Chancen in den Endspielen. Aber je länger er nachdenkt, desto präsenter werden der Fehlschuss von Goretzka, der Lattenknaller von Lewandowski und die dicken Möglichkeiten von Müller. Ein einziges Tor mehr hätte ihm zur Sensation gereicht. "Letztlich hat die Erfahrung gesiegt", sagt er. Und: "Ich habe mir nichts vorzuwerfen."

Das sah auch Kontrahent Butenko so, der Wendler im Siegerinterview sogar einen Profivertrag zutraute. "Ich wäre offen für alles", sagt der Hochgelobte, "man müsste allerdings abklären, wie sich das mit dem Arbeitsleben vereinbaren ließe." Der Einzelhandelskaufmann war nämlich nicht nur für den Heimspiel-Cup systemrelevant.

eber